
Im Alter von 22 Jahren wagte Jan Kirchhoff den Sprung von Mainz 05 zum FC Bayern München. Nach fünf Spieltagen bringt er es auf erst 23 Spielminuten, fühlt sich aber sehr wohl beim deutschen Rekordmeister. Trainer Pep Guardiola und ein Mitspieler heimsen besonderes Lob ein, Kritik gibt es für die überbordende Berichterstattung der Medien. Es habe eine Weile gedauert, bis er sich an das Tempo in München gewöhnt habe, gibt Kirchhoff im Interview mit Eurosport zu: "Wie hier im Training gespielt wird, wie sicher die Jungs den Ball laufen lassen, wie wenige Fehler sie machen und welch hohe Aktionsgeschwindigkeit herrscht, puh, das ist einfach phänomenal." Mittlerweile genieße er es jedoch, "auf diesem Niveau zu trainieren": "Inzwischen komme ich mit dem Tempo klar."
David Alaba als Integrationsfigur
Bei der Eingewöhnung geholfen habe ihm besonders Linksverteidiger David Alaba. "David ist oft zu mir gekommen und hat mich gefragt, ob es mir gut gehe, ob ich mich wohl fühle und wie meine ersten Eindrücke seien. Er hat mir von Beginn an seine Hilfe angeboten. David hat ein Auge dafür, worauf es in einer Mannschaft ankommt", schildert Kirchhoff. Insgesamt sei die ganze Mannschaft "total umgänglich", kein Spieler habe ihn "negativ überrascht". Zudem lobte der gebürtige Frankfurter, der insgesamt 18 Spiele für die U21-Nationalmannschaft absolviert hat, Trainer Pep Guardiola. "Er leistet exzellente Arbeit, alle Spieler ziehen super mit und schätzen ihn sehr." Die Berichterstattung sei dagegen übertrieben. "Manchmal ist es grenzwertig. Und zwar dann, wenn in Aussagen oder Situationen seltsame Dinge hineininterpretiert werden. Es kommt immer wieder vor, dass Kleinigkeiten als Riesenthemen verkauft werden", kritisiert Kirchhoff. Überrascht habe ihn das riesige Medieninteresse aber nicht: "Normal ist das sicherlich nicht. Aber was ist beim FC Bayern schon normal"" Kirchhoff war im Sommer nach fünf Jahren bei Mainz 05 zu den Bayern gewechselt. Für die Mainzer absolvierte er insgesamt 58 Bundesligaspiele.Stefan Petri