Die Ultradefensivtaktik von APOEL Nikosia (kein Torschuss in 90 Minuten) fand beim 0:3 gegen Real Madrid ihr eindrucksvolles Ende. Während die Spanier praktisch schon das Halbfinale (gegen Bayern?) erreicht haben, steht auch Chelsea nach Sieg in Lissabon vor dem Weiterkommen und könnte auf Barcelona treffen.
Mit zwei Auswärtssiegen wurden die ersten beiden Viertelfinals der Champions League bereits in den Hinspielen vorentschieden. Real Madrid gewann mit 3:0 bei APOEL Nikosia, Chelsea siegte mit 1:0 bei Benfica.
Wie erwartet verlief das Spiel zwischen APOEL Nikosia und Real Madrid, eines der größten Mismatches in der Geschichte der Champions League, zumindest in diesem späten Stadium. Die Gastgeber, deren Erfolgrezept bei ihrem bisherigen Lauf durch den Wettbewerb vor allem darin bestanden hatte, mit Mann und meist portugiesisch sprechender Maus zu verteidigen und vorne die einzige Chance des Spiels hoffentlich zu nutzen, bekam vom Rekordtitelträger die Grenzen dieser Taktik aufgezeigt.
Zwar stand es bis zur 74. Minute wie durch ein Wunder 0:0, aber schon vor der Pause hatte Karim Benzema eigentlich treffen müssen, als Nuri Sahin, der für den gesperrten Xabi Alonso ins Team gerückt war, ihn mit einer perfekten Flanke von links bedient hatte. Aber der französische Stürmer schaffte es, den Ball aus acht Metern über die Latte zu heben.
Die durch eine frühe Verletzung von Innenverteidiger Marcelo Oliveira war APOEL schon früh zusätzlich gehandicapt worden. Der Plan von Ivan Jovanovic war nun mehr denn je, so lange wie möglich ein Unentschieden zu halten. Durchaus vernünftig angesichts des Klassenunterschiedes, aber gewöhnungsbedürftig in einem Champions League-Viertelfinalheimspiel. Es endete damit, dass APOEL nicht einen einzigen Schuss in Richtung Tor von Iker Casillas abgab.