Was hilft ein umtriebiger Mario Balotelli in der Offensive, wenn hinten die Tore fallen? So ähnlich dürfte Italiens Coach Cesare Prandelli im Test gegen Russland gedacht haben, als er gleich zwei Fehler seiner Abwehr sah, die zu Gegentoren führten.
Am Tag hatte Italiens Coach Cesare Prandelli bereits den Gedanken eines Verzichtes seines Teams auf die EM-Teilnahme geäußert, am Abend gegen Russland im Letzigrund zu Zürich ließ er die Squadra Azzurra dann jedoch auflaufen. Das 0:3 (0:0) gegen die Sbornaja zeigte, dass Gianluigi Buffon nicht umsonst die Nummer eins im italienischen Tor ist, da sein Ersatz Morgan de Sanctis beim zweiten russischen Tor durch Roman Shirokov (75. Minute) patzte.
Doch nicht nur der zur Halbzeit ausgewechselte Buffon, dessen Name am Morgen ebenfalls mit dem Wettskandal in Verbindung gebracht worden war, wurde in der italienischen Hintermannschaft schmerzlich vermisst. Die Souveränität fehlte sowohl beim zweiten als auch beim dritten Gegentreffer ebenfalls von Shirokov (89.). Das 1:0 für die Russen hatte Aleksandr Kerzhakov zur Stundenfrist erzielt.
Unterhaltsamer Kick ohne Tore
Hinten pfui und deswegen vorne hui lautete die Bilanz beider Teams in der Anfangsphase. Beide Abwehrreihen wirkten noch nicht ganz bei der Sache und ließen die eine oder andere Chance zu. Auffällig bei den Italienern war vor allem Mario Balotelli, der an fast allen Offensiv-Szenen beteiligt war.
Während die italienische Hintermannschaft ihre Unsicherheit auch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte nicht in den Griff bekam und so Chancen der Russen begünstigte, gelang denen in der Defensive das frühe Pressing mehr und mehr. Italiens Möglichkeiten wurden zur Mangelware. Ein zählbarer Vorteil sollte dabei für die Russen jedoch bis zur Pause nicht herausspringen. Aber die neutralen Schweizer Zuschauer am Letzigrund durften zumindest resümieren, einen bis dahin unterhaltsamen Kick gesehen zu haben.