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Datum: 05. August 2011, 06:00 Uhr
Format: Artikel
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Die große Bundesliga-Prognose

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Gibt es etwas Schöneres, als sich über die Perspektiven der Bundesligaclubs zu streiten, noch bevor der erste Punktspielball gerollt ist? Wir finden nicht. Und weil die Diskussionen um unsere Prognosen für die einzelnen Clubs so hitzig waren, haben wir einmal mehr alle 18 Clubs in der Zusammenfassung für Sie einsortiert.

Viele Prognosen unserer Redaktion sind in dieser Saison diskussionswürdig. Klar: Kaum ein Fan sieht ein, warum sein Club schlechter eingeschätzt wird, als er im Vorjahr abgeschnitten hat. Tatsache ist aber: Um die Bundesliga ist es seit langer Zeit schon so bestellt, dass die Tabellen von Jahr zu Jahr sehr stark ihr Aussehen verändern. Zwar wird immer wieder von "Mehr-Klassen-Gesellschaft" gesprochen, aber verglichen mit England und Spanien trifft dieses Etikett auf die deutsche Spielklasse gar nicht zu.

Das hat übrigens Vor- und Nachteile. Vorteile, weil die Spannung insgesamt größer ist als in den anderen europäischen Topligen. Nachteile, weil die mangelnde Planungssicherheit immer wieder dazu führt, dass viele Clubs Fehleinschätzungen aufsitzen und die falschen Entscheidungen treffen, sei es im Personalbereich oder in den Investitionen in die Infrastruktur.

Schließlich kontrastieren der Abwechslungsreichtum und die guten Zuschauerzahlen der Bundesliga auffällig mit dem relativen Misserfolg der deutschen Clubs in den Europapokalen. Und wenn man die beliebte Pauschalerklärung "die Ausländer sind alle unseriös finanziert" mal nicht als Hauptgrund dafür akzeptiert, dann kommt man nicht umhin, den Clubführungen der Bundesligisten teilweise mangelhafte Zeugnisse auszustellen, was die Organisation ihrer Vereine angeht.

Das aber nur als Randbemerkung, kommen wir zum eigentlichen Thema dieser Vorschau. Wie haben wir die Bundesligatabelle 2011/2012 vorhergesagt? Wir stellen unsere Prognose hier noch einmal mit den gleichen Platzierungen vor, wie wir sie in den einzelnen Club-Checks veröffentlicht haben. Die daraus resultierende Tabelle wurde dementsprechend vor einigen Wochen erstellt. Wenn sich in der Zwischenzeit Entwicklungen ergeben haben, die andere Schlüsse nahelegen, als wir sie damals gezogen haben, dann gehen wir hier noch einmal kurz darauf ein.

Platz 18: FC Augsburg
Starten wir mit einer Prognose, die nicht all zu gewagt ist. Zum ersten Mal in die Bundesliga aufgestiegen, dann nur Spieler gekauft, die sich in der Bundesliga noch nicht durchsetzen konnten: Der FCA geht geringes finanzielles, aber großes sportliches Risiko. Der Klassenerhalt wäre eine Überraschung.

Platz 17: FC Kaiserslautern
Die Roten Teufel wurden in der Vorsaison Siebter. So gesehen erscheint eine Abwertung um zehn Tabellenplätze hart. Andererseits: Drei Spieltage vor Saisonende konnte Lautern theoretisch noch absteigen. Angesichts des Verlusts von Srdjan Lakic erscheint es nicht abwegig, dass es in diesem Jahr schwieriger wird für das Team von Marko Kurz. Sollte Kaiserslautern diesmal früher gerettet sein, als in der Vorsaison, käme das schon einem Wunder gleich.

Platz 16: SC Freiburg
Einen Vorgeschmack auf die mögliche Zeit nach Papiss Demba Cissé lieferte für den Sportclub am Wochenende schon einmal das Pokalspiel in Unterhaching. Zwar vom Schiedsrichter benachteiligt, aber dennoch an einem Drittligisten gescheitert, als Cissé wegen einer plötzlichen Krankheit nicht mitspielen konnte. Nimmt man nun den Trend der vergangenen Rückrunde, in der Freiburg für sich gesehen auf dem Relegationsplatz landete, zusammen mit dem Weggang von Trainer Robin Dutt, dann kann man eigentlich nicht zu einer all zu optimistischen Einschätzung der Freiburger Chancen kommen. Wenn Cissé den Verein tatsächlich noch bis Ende August verlassen sollte, dann wäre selbst Platz 16 noch ein Erfolg.

Platz 15: 1899 Hoffenheim
Wir haben in unserem Check für Hoffenheim geschrieben, zwischen Platz sechs und 16 sei alles denkbar. Viele Experten und auch die Hoffenheimer selbst sehen die TSG offensichtlich in der oberen Tabellenhälfte. Damit das eintritt, obwohl drei der besten Spieler und der Trainer den Club in den letzten zwölf Monaten verlassen haben, müsste sich Holger Stanislawski schon als wirklich goldener Griff auf der Trainerposition erweisen. Ansonsten hat der Kader genug Potenzial, um locker die Klasse zu halten. Aber haben alle Beteiligten auch die Geduld, Schwächephasen entspannt durchzustehen? Wir sind nicht so sicher.

Platz 14: Mainz 05
Alle Zutaten für den großen Absturz sind in Mainz vorhanden: Ein Club, der im Vorjahr am oberen Ende seiner Möglichkeiten und so die beste Saison seiner Geschichte gespielt hat, drei abgewanderte Schlüsselspieler und ein Trainer, der zum ersten Mal erleben wird, wie es ist, mit sehr hohen Erwartungen zu Recht zu kommen. Als Thomas Tuchel das Team vor zwei Jahren in einer Nacht- und Nebelaktion vom gefeuerten Jörn Andersen übernahm, kannte ihn noch kaum jemand. Nachdem Mainz in der Vorsaison die ersten sieben Spiele gewonnen hatte, war klar, dass der Rest der Saison in keinem Fall mehr ein Misserfolg werden würde.

Und jetzt? In der Europa League kam das frühe Aus gegen ein zweitklassiges Teams aus Rumänien, im Pokal mit Hängen und Würgen weiter - keine guten Vorzeichen. Zwar hat Tuchel schon mehrfach mit seinen Fähigkeiten überzeugt, auf Widerstände die richtigen Antworten zu finden. Selbst, wenn er das wiederum schafft, könnte es aber mit seinem jetzigen Kader für nicht viel mehr reichen als den Klassenerhalt.

Platz 13: FC Köln
Der FC hat sich, was den Kader betrifft, nicht gerade rund erneuert. Warum also glauben wir jetzt an eine deutlich bessere Saison, als wir sie den Kölnern in der vorigen Spielzeit weisgesagt hatten (damals tippten wir den FC als Absteiger auf Platz 17)? Da ist zum einen der Trainer. Stale Solbakken darf als größerer Fachmann gelten als Zvonimir Soldo. Dann sehen wir in Sportdirektor Volker Finke (anders als manche Kölner Medien) ebenfalls einen sehr positiven Einfluss. Mehr als einen Mittelfeldplatz gibt der Kader wahrscheinlich nicht her. Den aber sollte Köln in der kommenden Saison erreichen. Wahrscheinlich ohne langen Abstiegskampf.

Platz 12: Hertha BSC
Ganz anders als Augsburg besitzt die Hertha fast alles, was ein Aufsteiger braucht, um erfolgreich in der Bundesliga zu bestehen: einen Trainer, der auf diesem Niveau schon erfolgreich gearbeitet hat sowie einen Kader, der nicht nur Bundesligaerfahrung, sondern sogar internationale Klasse zu bieten hat (Adrian Ramos). Schließlich gibt es auf den meisten Positionen gute Alternativen im Kader, falls Verletzungen oder Formschwächen zuschlagen sollten. Dieses Gesamtpaket lässt kaum möglich erscheinen, dass die Berliner mit dem Abstieg etwas zu tun bekommen. Das haben wir für Köln auch schon behauptet, oder? Stimmt. Nach unserer Einschätzung erleben wir diesmal keine Saison, in der die Hälfte der Clubs gegen den Abstieg spielen wird.

Platz 11: Hamburger SV
In Hamburg hat man den großen Neustart vollzogen. Vorstand, Sportdirektor, Trainer - keine Position ist beim HSV noch so besetzt wie vor einem Jahr. Damit einher geht zunächst eine positivere Grundeinstellung der Fans und der Medien gegenüber dem jungen Team. Die ist auch bitter notwendig, denn die Hamburger Anhänger drohten zuletzt in ihrer Negativität selbst die früheren Schalker Verhältnisse in den Schatten zu stellen. Obwohl der Club zweimal in drei Jahren ein Europacuphalbfinale erreichte und seit neun Jahren immer in der oberen Tabellenhälfte landete, konnte man im Gespräch mit HSV-Fans den Eindruck gewinnen, es gehe um die größten Versager der Liga.

Schuld daran war einerseits eine zu große Erwartungshaltung, andererseits eine fatale Entsolidarisierung mit den Spielern. So geriet völlig aus dem Blick, dass andere Clubs wie Stuttgart, Bremen oder Schalke viel größere Leistungsausschläge nach unten hatten als der HSV. Immerhin wird der Einzug in die Champions League in Zukunft erst mal nicht erwartet. Klar ist, dass eine Übergangssaison vor den Rothosen liegt. Unklar ist, ob das "sicheres Mittelfeld" heißt, oder nicht doch "Abstiegskampf". Im letzteren Fall ist völlig offen, was dann mit Michael Oenning passiert, dessen bisherige Bundesligabilanz sowohl in Nürnberg als auch in Hamburg eigentlich nicht das große Vertrauen rechtfertigt, das in ihn gesetzt wird.

Platz 10: Hannover 96
Ha, auf Nummer sicher gegangen! Das war die verständliche Reaktion vieler Leser auf unsere Hannover-Prognose in diesem Jahr. Kein Wunder, stand der Tipp für die Roten doch in der Nachfolge der größten Fehleinschätzung seit Nostradamus. Wir hatten Hannover auf Platz 18 getippt, und sie spielten bis zum Ende um die Champions League mit. Dass Platz vier sich - auch im Hinblick auf die Doppelbelastung - nicht wiederholen lassen wird, ist diesmal unumstritten. Ob es aber nur ein Zurechtrücken der Verhältnisse geben wird oder das ganz böse Erwachen?

Mirko Slomka ist hier für uns ein positiver Faktor, der den Absturz im Rahmen halten sollte. Ein Platz unter den ersten Zehn der Bundesliga ist ja im größeren Ablauf auch kein Absturz, sondern ein gutes Resultat für Hannover 96! Zudem blieb der Kader auf allen wesentlichen Positionen so zusammen wie in der Vorsaison, die Neuzugänge versprechen zwar keinen Quantensprung, aber das tat auch Didier Ya Konan nicht, als er kam.

Platz 9: FC Nürnberg
Der Club nahm in den Leserreaktionen auf unsere Tabelle eine Schlüsselrolle ein: "Also was immer Ihr Euch dabei gedacht habt, aber wir sind doch nicht schlechter als Nürnberg!". Auf den ersten Blick ein berechtigter Einwand, hat doch Nürnberg vier zentrale Spieler abgegeben: Ilkay Gündogan, Mehmet Ekici, Andreas Wolf und Julian Schieber. Dass der FCN aber in der Rückrunde der letzten Saison noch mehr Punkte holte als in der Hinserie, lag sicher nicht an Gündogan, der erst verletzt, und dann noch nicht wieder in Form war. Es lag daran, dass es Dieter Hecking wie kaum einem zweiten Bundesligatrainer gelingt, aus jungen Spielern schnell Leistungsträger zu formen. Hier wären Philipp Wollscheid oder Timothy Chandler zu nennen. Da einige der Neuzugänge junge Spieler mit Potenzial sind (Tomas Pekhart, Daniel Didavi), und etwa Markus Feulner gleich in seinem ersten Pflichtspiel im Pokal (Hattrick in Bielefeld) gezeigt hat, dass er nicht alles verlernt hat, haben wir das Gefühl, dass der Club auch in dieser Saison nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen wird.

Platz 8: VfB Stuttgart
Es gibt zwei Wege, die dazu führen können, dass unsere Prognose für den VfB eintritt. 1.) Stuttgart spielt wie immer eine schlechte Vorrunde, weil sich wie immer Bruno Labbadias Methoden nach einiger Zeit verbraucht haben. Zur Winterpause kommt ein neuer Trainer, der den Club aus dem Keller nach oben führt, aber wegen der schlechten Ausgangsbasis nicht mehr die Europacupplätze angreifen kann. 2.) Entgegen allen Erwartungen spielt der VfB eine ganz normale Saison, der Kader schöpft sein Potenzial (das zu mehr als Platz acht nicht unbedingt ausreicht) aus, und alle reiben sich verwundert die Augen.

Nun kann es natürlich auch sein, dass es schlechter kommt als Platz acht. Dann nämlich, wenn sich der Trend der letzten Jahre fortsetzt, nach dem die Ausschläge der Stuttgarter Kurven immer weiter nach unten gehen, und es irgendwann nicht mehr reicht, einmal im Jahr den Trainer zu wechseln (oder wie im Vorjahr zweimal). Viel stärker geworden ist der Kader jedenfalls nicht, und so wird die kommende Spielzeit vor allem eine Reifeprüfung für Bruno Labbadia. Als Spieler hielt er es nie länger als drei Jahre bei einem Verein aus, als Profitrainer schaffte er bisher nicht mal zwei Jahre. Wenn er wie einst Felix Magath irgendwann den Sprung zu einem richtig guten Trainer schaffen will, dann wäre Stuttgart jetzt seine Chance. Wie für Magath übrigens damals auch.

Platz 7: Werder Bremen
Die Aussichten für eine gute Saison von Werder Bremen haben sich nicht gerade verbessert, seit wir uns auf den Tipp Platz sieben festgelegt haben. Neben Langzeitsorgenkind Naldo fielen in der Vorbereitung auch noch Mehmet Ekici und Per Mertesacker wochenlang aus, und das Pokalaus in Heidenheim macht auch nicht unbedingt Mut. Immerhin kann sich Werder nun erstmals seit 1975 zum Bundesligastart auf einen einzigen Wettbewerb konzentrieren. 1975. Da spielte Thomas Schaaf selbst noch in der C-Jugend von Werder.

Denkbar ist nun als positives Szenario eine Entwicklung wie vor einem Jahr in Hannover: Erwartungshaltung im Keller, Mannschaft wächst über sich hinaus. Ekici schlägt voll ein, Leistungsträger werden/bleiben gesund. Werder ist wieder da. Andernfalls könnte die Saison 2011/2012 durchaus auch als letzte der langen Ära Allofs/Schaaf in die Geschichte eingehen.

Platz 6: Borussia Mönchengladbach
Die moderne, etwas debile Internetsprache hält einen einfachen Code bereit für Fälle wie diesen. Man schreibt dann so was wie: "Gladbach: Platz sechs (wegduck)". In diesem Text ist es uns allerdings nicht vergönnt, sich so in Sicherheit zu bringen wie einst der Berliner Bürgermeisterkandidat Frank Steffel, als er sich vor geworfenen Eiern hinter Edmund Stoiber versteckte. Nachdem wir Hohn und Spott unserer User über uns ergehen lassen haben, versuchen wir also jetzt die Rechtfertigung für unsere Prognose.

Eine überraschend starke Mannschaft gibt es praktisch in jeder Saison. 2011 Hannover, Mainz, Nürnberg, Kaiserslautern und Freiburg in der oberen Tabellenhälfte. 2009 Wolfsburg Meister, Hertha Vierter. Hertha? Genau. Lucien Favre. Seit der Schweizer die Fohlen übernahm, spielten sie auf dem Leistungsniveau der oberen Tabellenhälfte (Platz sieben der Rückrundentabelle). Schlechter geworden ist der Kader seither nicht, und Igor de Camargo ist wieder fit. So gesehen ist es denkbar, dass die Borussia mit einem guten Trainer und ihrem im Winter verstärkten Kader einen einstelligen Tabellenplatz erreicht.

Platz 5: VfL Wolfsburg
Das Pokalaus des VfL in Leipzig hat gleich Krisenstimmung in Wolfsburg verursacht. Jetzt kann Felix Magath sich voll auf die Liga konzentrieren. In der tritt sein Team mit einem der stärksten Kader aller 18 Clubs an. Mit Patrick Ochs, Marco Russ, Christian Träsch und Srdjan Lakic wurde das Aufgebot verstärkt, dem stehen die Abgänge von Grafite und Sascha Riether (sowie mutmaßlich Diego) entgegen.

Trotz der Schwierigkeiten in der letzten Saison auf Schalke muss der Trainer weiter als sehr positiver Faktor angesehen werden. Ob das Projekt diesmal längerfristigen Erfolg verspricht, ist eben so unklar, wie ein erneuter Meistertitel wie 2009 unwahrscheinlich erscheint. Aber um die Europacupplätze sollten diese Wölfe schon mitspielen. Alles andere würde Magaths erste komplett erfolgose Saison bei einem Club seit zehn Jahren bedeuten. Für eine solche spricht nicht viel.

Platz 4: Borussia Dortmund
Für unsere hohe Einstufung des BVB wurden wir in den vergangenen zwei Jahren immer mal wieder kritisiert. Anders als im Fall Hannover können wir uns hier mit entspannter Miene zurücklehnen und uns im Recht fühlen. Jetzt aber wird es schwer: Wie schneidet die junge Mannschaft ohne Nuri Sahin, dafür mit der Champions League ab? Die Eindrücke der letzten Vorbereitungswochen waren so positiv, dass Platz vier inzwischen fast schon zu pessimistisch erscheint. Grundsätzlich spielt Dortmund wieder um den Titel mit, und bisher lässt sich nicht mit gutem Grund behaupten, Bayern sei inzwischen besser als der BVB.

Das kräfteraubende Spiel der Dortmunder wird jedoch unter dem Eindruck der englischen Wochen zu einem größeren Faktor werden als in der Vorsaison, in der man zudem einfach das Europa League-Aus wegstecken konnte. Die Champions League steht über allem, niemand kann diese Priorität ändern. Das Spielsystem des Teams ist zwar wie die Qualität der Einzelspieler so hoch, dass ein Platz unter den ersten Fünf fast garantiert erscheint. Aber die mangelhafte Chancenverwertung dürfte - vor allem angesichts der Verletzung von Lucas Barrios - diesmal in der Hinrunde mehr Punkte kosten als in der Vorsaison.

Platz 3: Bayer Leverkusen
63 Minuten spielte Bayer 04 im Pokal in Dresden wie ein Deutscher Meister. Dann kam Michael Ballack für Simon Rolfes. Es folgte eine der großen Pokalpleiten der deutschen Fußballgeschichte. Zwei Gesichter der neuen Bayer 04-Elf haben wir also schon in einem Spiel gesehen. Die kann man natürlich nicht nur an Michael Ballack festmachen. Egal, wer auf dem Platz steht - man darf eine 3:0-Führung bei einem unterklassigen Club nicht verspielen. Niemals.

Die Frage ist nun: Warnung zur rechten Zeit? Oder schlechtes Omen für die Saison? Robin Dutt ist sicherlich ein guter Trainer, und der Kader von Bayer 04 ist auch ohne Arturo Vidal immer noch gut genug, um oben mitzuspielen. In Kombination mit der Champions League-Belastung ist aber der Meistertitel aus jetziger Sicht nur schwer vorstellbar.

Platz 2: Schalke 04
Ein weiterer Tipp, den man nach dem Studium der letzten Testspiele nicht zwingend aufrechterhalten muss. Im Supercup gegen Dortmund war Schalke klar unterlegen - hielt allerdings trotzdem das zu null, wie in der Rückrunde in der Bundesliga. Diesmal ohne Manuel Neuer, was die Unkenrufe, Ralf Fährmann sei eine Schwachstelle, schon mal leiser werden ließ. Unsere Logik bleibt: Der Kader ist sehr gut besetzt (immerhin erreichte er im Frühjahr das Halbfinale der Champions League), der Trainer ist sehr gut, und die Belastung durch Europa wird Schalke bei Weitem nicht so hart treffen wie Dortmund und Leverkusen die Champions League. Das rechtfertigt die Perspektive auf einen Europacupplatz, den Schalke erreichen kann, obwohl Dortmund und Leverkusen Vorteile gegenüber den Knappen aufweisen.

Platz 1: Bayern München
Zum fünften Mal in Folge sagen wir vor der Saison den FC Bayern als kommenden Meister voraus. Und das, obwohl Bayern nur zweimal in den letzten vier Jahren wirklich Meister wurde. Denjenigen geschätzten Lesern, die uns gerne als "Bayernhasser" verunglimpfen, sei also gesagt. Traditionell haben wir Bayern nicht unter-, sondern überschätzt. Diese Gefahr besteht auch in der neuen Saison. Denn die Eindrücke der Vorbereitung ließen noch nicht den Schluss zu, dass die Defizite, die Bayern zuletzt in den direkten Duellen mit Borussia Dortmund offenbarte, der Vergangenheit angehören.

Andererseits: Wenn man einen Kader, der von der Qualität der Einzelspieler schon vorher der beste der Liga war, noch einmal mit Jerome Boateng, Manuel Neuer und Rafinha verstärkt, dann gibt es wenige Gründe, den Bayern eine weitere titellose Saison vorauszusagen. International wird es - auch das haben wir an anderer Stelle schon betont - aber sehr schwer, das Champions League-Finale von München zu erreichen. Und noch ein Wort zum Thema Jupp Heynckes: Er ist ein guter Trainer. Und er hat den Vorteil, Uli Hoeneß hinter sich zu wissen, der sich sonst gerne in Krisen gegen den eigenen Coach profilierte. Eine schwache Vorrunde oder gar ein frühes Champions League-Aus würde auch im Fall Heynckes die übliche Dynamik der Bayern-Diskussionen in Gang setzen.

Daniel Raecke