Am 26. Spieltag stehen die Innenverteidiger im Mittelpunkt der fünf Noten des Spieltags. Während Boateng trotz zwei Gegentoren überzeugt, kommen Djourou und Matip bei nur einem Gegentreffer schlechter weg. Auch Marcelo und Bungert sind dabei. Die fünf Noten des Spieltags.
Johan Djourou: Der Schweizer lieferte gegen die Hertha eine sehr solide Leistung ab. Djourou stand defensiv sicher und erlaubte sich keine größeren Schnitzer. Seine Zweikampfbilanzen von 82 Prozent am Boden und 71 Prozent in der Luft sind vorbildlich. Allerdings muss man anmerken, dass der Hamburger Innenverteidiger von der Herthaner Offensive nur selten ernsthaft geordert wurde.
Djourou kam in 90 Minuten nur auf ein Tackling, vier klärende Aktionen und keinen geblockten Schuss. Dies muss man ihm nicht negativ anrechnen, allerdings unterstreichen diese Werte die wenigen gefährlichen Angriffe der Hertha, die den HSV lange Zeit das Spiel machen ließ. Somit erhielt er zwar die beste Benotung in der Hamburger Defensive, wirklich herausragen konnte der 28-Jährige aber auch nicht.
Marcelo: Auch Marcelos Statistiken am Wochenende waren durchaus überzeugend. Der Brasilianer gewann gegen den BVB starke 86 Prozent seiner direkten Duelle ein herausragender Wert! Dieser täuscht jedoch über andere Mängel in der 96er Defensive hinweg. Auch Nebenmann Felipe gewann den Großteil seiner Duelle, dennoch kassierte Hannover drei Gegentreffer innerhalb des eigenen Sechzehners.
Marcelo fand häufig nicht im richtigen Moment in die Duelle und musste die flinken Dortmunder Angreifer ein ums andere Mal ziehen lassen. Vor allem vor dem 1:2 fiel dies besonders auf, als Reus an Marcelo vorbei in den Strafraum ziehen und für Kagawa auflegen konnte.
Joel Matip: Der Schalker wies keine ganz so guten Statistiken wie Marcelo auf und kam mit unter 60 Prozent Zweikampfquote auf einen unterdurchschnittlich guten Wert. Vor allem in den Duellen mit den quirligen Offensivspielern der Gastgeber wie Bellarabi oder Brandt hatte der Kameruner so manche Probleme.
Im direkten Vergleich mit dem Brasilianer Hannovers muss man Matip jedoch zugutehalten, dass er Leverkusens Mittelstürmer Stefan Kießling gut an der Kette hielt und den Ex-Nationalspieler kam uns Spiel kommen ließ. Zudem war das Stellungsspiel der Schalker Defensivreihen zumindest direkt am Sechzehner solide. Die Leverkusener schlossen aus dem Spiel heraus nur einmal wirklich gefährlich innerhalb des Sechzehners ab dies nutzte Bellarabi zur Führung.
Nico Bungert: Wirft man den Blick nur auf Bungerts Zahlen, dann lieferte der Mainzer ein Bombenspiel ab. Das Tor zum 1:0 gemacht, die beste Zweikampfquote der 05er, mit sieben die meisten klärenden Aktionen - und dann noch die beste Mainzer Passquote mit 86,7 Prozent. Und dafür gibt's nur eine 2,5?
Ja, weil die Zahlen hinter den Zahlen belegen, dass der Innenverteidiger wenig am Spiel teilnahm, nicht sonderlich gefordert war und sich die überragenden Werte auch aus seinen wenigen Aktionen herleiten. So bestritt Bungert nur acht Zweikämpfe, was die wenigsten aller FSV-Starter waren. Genauso verhält es sich mit seinen 15 Pässen in 90 Minuten. Deshalb fiel die Note nicht so überragend aus, wie erstens die Werte vermuten lassen würden - oder wie die Bewertungen von Geis und Baumgartlinger, die deutlich mehr zum Spiel beigetragen haben.
Jerome Boateng: Auch hier sprechen die Zahlen eigentlich eine deutliche Sprache für den Spieler. Mit 137 Ballaktionen so oft am Leder wie kein anderer, neun von zehn gewonnene Zweikämpfe sind mindestens so herausragend wie die 128 Pässe viele davon wichtig für den Spielaufbau und 28 davon ins Angriffsdrittel.
Doch gibt's auch im Fall Boateng "nur" eine 2,5 - denn die zwei Gegentreffer im eigenen Stadion lassen eine bessere Bewertung nicht zu. Zwar verschuldete der Innenverteidiger kein Tor direkt, doch sah der Nationalspieler im Verbund mit seinen Nebenspielern bei beiden Toren ganz alt aus.