(Seite 2 von 3)
Die Kaderveredler
Die Eisbären, die Adler - gut, die erwartet man sowieso immer weit oben. Auch wenn die Ausbeute im November, verglichen mit den beiden Nordclubs etwas mau ausfällt (auf hohem Niveau natürlich), zumal, wenn man bedenkt, dass die Eisbären ein Spiel, die Adler sogar zwei Spiele mehr hatten.
Zwei Edelkader, anders kann man das kaum ausdrücken, die immer wieder für spektakuläre Partien stehen. Was die Masse betrifft, profitieren die Adler wohl am meisten vom Lockout. Wobei das nicht despektierlich gemeint ist, wir können hier ruhig von kritischer Masse sprechen, in dem Sinne, dass Masse in Qualität umschlägt. Dennis Seidenberg war da neben Marcel Goc zunächst der etwas unauffälligere, obwohl ich den Eindruck habe, seit Goc verletzt ist, dass die Rolle von Seidenberg bei den Kurpfälzern immer größer wird.
Jetzt kommt auch noch Jason Pominville von den Sabres. Und sollte es in Nordamerika nicht bald zu einer Einigung kommen, wird es auch nicht mehr lange dauern, bis Jochen Hecht vor der Tür steht. Angesichts der Hochkaräter, die bei den Adlern lange verletzt sind, können sie mit dem November durchaus zufrieden sein. Was natürlich auch für die Eisbären gilt: Bitter für die Liga insgesamt finde ich dabei den längeren Ausfall von Claude Giroux, solange er für den Meister spielte, sollte jeder die Chance haben, ihn zu sehen. Zusammen mit Daniel Briére und André Rankel in einer Sturmreihe agierend, ist es einfach ein Genuss, den Dreien zuzusehen. Gut, dass Darin Olver wieder fit ist.
Damit wären wir beim EHC München angekommen. Ein Saisonstart zum Vergessen. Aber so langsam kommen die Bayern ins Rollen, sie profitieren dabei in noch stärkerem Maße vom Lockout als alle anderen Teams. Paul Stastny und vor allem Blake Wheeler werden immer besser, und damit geht es auch für den EHC plötzlich aufwärts. Den EHC dürfte das Ende des Lockouts von allen DEL-Teams am härtesten treffen.
Nürnberg enttäuscht
Die obere Tabellenhälfte endet mit Nürnberg und Krefeld. Die Ice Tigers gehören wohl zu den Leidtragenden des Lockouts. Mit einem nominell sehr starken Kader hecheln sie zur Zeit ihren Ansprüchen hinterher. Einerseits ist die mit einer Verletztenmisere zu erklären, so dass die Franken praktisch nie in Bestbesetzung antreten können. Andererseits, allerdings ist das reine Spekulation, dürften sie besser dastehen, wenn andere Teams sich nicht aus der NHL hätten verstärken können. Worauf die Ice Tigers verzichteten.
Profiteur des Lockouts ist natürlich auch der KEV. Auch wenn die Pinguine mit Christian Ehrhoff nur einen Spieler rüberholen konnten, geht sein Einfluss doch über das hinaus, was ein Spieler alleine eigentlich ausrichten können sollte. Der KEV präsentiert sich äußerst stabil und gehört mit Sicherheit zu den Playoffkandidaten, ein Preplayoffplatz sollte allemal drin sein. Das hätte ich persönlich vor der Saison nicht erwartet.