Am 29. Spieltag wird bei den 5. Noten des Spieltags zur Abwechslung auch einmal gelobt - und zwar die Schlussmänner. Gleich fünf Keeper lieferten starke Leistungen ab, ob sie nun eines, zwei oder sogar drei Gegentore fingen. Joachim Löw, hast du das gesehen?
Ralf Fährmann, Note 2
26 Torschüsse feuerte der VfL Wolfsburg auf den Kasten von Fährmann ab, immerhin neun wären drin gewesen, hätte der Schlussmann seine Sache nicht so gut gemacht. Beim Gegentor machtlos, ansonsten war Fährmann jedoch eine Macht. Schürrle, Perisic, De Bruyne - ein ums andere Mal scheiterten sie am flinken, gut agierenden Schalker.
Potenziell war für Fährmann sogar eine Note mit der 1 vor dem Komma drin. Dass er beim Gewaltschuss von Rodriguez aus der Distanz keine Hand mehr an den Ball bekam und dieser an die Latte klatschte, führt jedoch zu einem kleinen Abzug. Erst der dritte Einsatz nach langer Pause - stark!
Kevin Trapp, Note 2
Der Lauf der Fohlen endete bei Trapp. Vier Paraden, zwei abgefangene Flanken, seinen Strafraum hatte er im Griff. Die Parade in der Anfangsphase gegen Herrmann war sensationell, ebenso stark sein Reflex gegen Hazard. Das zeigt: Trapp war von der ersten bis zur letzten Minute voll auf dem Posten.
Dass die Note nicht noch besser ausfiel, lag nicht in Trapp, vielmehr an der Angriffsschwäche der Borussia und seinen Vorderleuten. Die hatte der 24-Jährige allerdings auch gut im Griff, dirigierte gut und wirkte jederzeit souverän. In dieser Form auch ein Mann für Jogi Löw.
Yann Sommer, Note 2
Sommer machte es auf der anderen Seite des Feldes ähnlich gut wie Trapp. Ganz stark seine Aktion gegen den Kopfball von Valdez, den er trotz seiner lediglich 1,82 Meter Körpergröße ausgraben konnte.
War danach, sieht man von Madlungs Kopfball ab, nicht mehr sonderlich gefordert. Dennoch jederzeit aufmerksam, wagte sich hin und wieder auch aus seinem Strafraum heraus, den er zu jeder Zeit im Griff hatte. Auch ihm blieb in einem sonst offensiv-armen Spiel die Topnote versagt, trotzdem mit zwei abgefangenen Flanken und fünf Paraden hier sogar laut Datenanalyse noch einen Tick vor Trapp.
Loris Karius, Note 2
Ähnlich wie die Wölfe feuerte der SC aus allen Lagen auf das Tor von Karius, der so acht Schüsse entschärfen konnte, darunter gleich mehrere beim Stand von 0:0, unter anderem gegen Mehmedi, als er gut verkürzte, und Schmid. Dann auch noch offensiv beteiligt, als er den langen Ball auf Jairo vor dem 1:0 spielte. Fing auch eine Flanke ab.
Hatte aber auch Fortuna auf seiner Seite, als Günter und Schmid jeweils nur Aluminium trafen, deshalb nur die 2. Petersen schoss ihn dazu in Halbzeit zwei mehr oder weniger an. Gegen Mehmedis Traumtor machtlos, bei Schmids Treffer im Stich gelassen. Karius muss sich dennoch keinen Vorwurf machen.
Lukas Kruse, Note 2,5
2,5 trotz dreier Gegentore? Ja, denn Kruse bewahrte sein Team vor einer noch höheren Pleite. Sichere Parade gegen Ginters Strahl aus der Distanz in Halbzeit eins, beim Lupfer von Aubameyang sensationell, den hält wohl fast niemand. In der zweiten Halbzeit aus kurzer Distanz gut gegen Kuba.
Wenn man ihm etwas ankreiden will, kann man fragen, ob er gegen Mikhytarian rauskommen kann, und ob er gegen Aubameyang diesmal nicht etwas zu früh runter geht. Dennoch ein sicherer Rückhalt, der fünf Torschüsse insgesamt entschärfen konnte. Ohne Kruse hätte der BVB auch einen Kantersieg einfahren können.