Der FC Bayern München hat seine herausragende Hinrunde mit dem Einzug ins Viertelfinale des DFB Pokals gekrönt. Beim 2:0-Erfolg gegen den FC Augsburg musste das Team von Trainer Jupp Heynckes allerdings Schwerstarbeit leisten, darf nun aber in die Ferien.
Augsburg lieferte besonders in Halbzeit eins eine durchaus ansehnliche Leistung ab, verpasste es aber, trotz guter Chancen einen Treffer zu erzielen. Mario Gomez traf dann nach 26 Minuten, Shaqiri machte kurz vor dem Ende des Matches den Sack zu (85.) - Franck Ribery sah zudem Rot.
Viele Wechsel auf beiden Seiten
Vor zehn Tagen hatte der FC Bayern München ein Gastspiel in der Bundesliga beim FC Augsburg gegeben, gewann unspektakulär mit 2:0. Beim Pokalduell galt der Herbstmeister als klarer Favorit, auch, da der FC Augsburg ob der Personalprobleme zu improvisieren hatte. Coach Markus Weinzierl musste auf Alexander Manninger als Torhüter Nummer drei setzen - zudem rückten Andreas Ottl sowie Ronny Philp in die Startelf.
Jupp Heynckes baute im Vergleich zum Duell in der Bundesliga gegen Gladbach vier neue Spieler ein. Jerome Boateng, Javi Martinez, Thomas Müller und Mari Mandzukic wurden nicht berücksichtigt, dafür begannen Daniel van Buyten, Anatoliy Tymoshchuk, Xherdan Shaqiri sowie Mario Gomez. Mit einem Sieg sollte die nahezu perfekte Hinrunde vergoldet werden.
FC Bayern München schläft - Augsburg dominant
Der FC Augsburg präsentierte sich in den ersten Minuten sehr angriffslustig, versuchte die Bayern weit in deren Hälfte anzulaufen und somit keine Räume zum Kombinieren zur Verfügung zu stellen. Das nominelle 4-5-1 sah dadurch eher wie ein 4-3-3-System aus. Und der Außenseiter hatte die erste Chance nach einem Diagonalball und einer Ablage von Sascha Mölders.
Koo Ja-cheol scheiterte dabei mit einem abgefälschten Schuss an Manuel Neuer, der eine Glanzparade aus dem Ärmel schüttelte (8.). Die Bayern schienen überrascht, hatten durch einen Distanzschuss von Bastian Schweinsteiger eine erste gute Möglichkeit (12.). Dennoch präsentierte sich der Gastgeber gedankenschnell und durchaus gefällig im Aufbauspiel.
Augsburg betrieb enormen Aufwand und die Bayern kamen nicht richtig auf Temperatur. Tobias Werner vergab dann eine zweite Großchance - gegen die Bayern, wenn man diese Möglichkeiten überhaupt bekommt, durchaus fahrlässig. Nicht umsonst stellt der FCA mit zwölf Treffern die zweitschlechteste Offensive in der Liga. Und wie es manchmal so ist, wird dies bestraft.
Bayern trifft - Ribery bekommt Rot
Shaqiri und Toni Kroos spielten Doppelpass, Ribery brachte dann den Ball in den Strafraum, wo Gomez den Fuß hinhielt und zum 1:0 traf (26.). So einfach kann Fußball sein und Mölders vergab knapp 14 Minuten später die nächste Möglichkeit, scheiterte erneut an Neuer, der schnell abtauchte. So zeigte sich der Unterschied zwischen Tabellenkeller und Weltklasse in diesem Punkt deutlich.
Immerhin in einem Punkt hatte der FC Augsburg Glück, als ein Schuss von Tymoshchuk aus gut 30 Metern kurz vor der Pause von der Unterkante hinter die Linie sprang, der Treffer jedoch nicht gegeben wurde. Ein Rückstand von zwei Toren wäre nach Spielverlauf auch unglücklich gewesen.
Halbzeit zwei begann mit einem Paukenschlag, als Ribery nach einer Watschen Rot sah (48.), nachdem ihm Koo ins Gesicht gegriffen hatte. Auch Dante, Koo sowie David Alaba und Tymoshchuk sahen dann Gelb. Es drohte hektisch zu werden und als Dante den Ball im Strafraum an die Hand bekam, der Pfiff ausblieb, tanzte Weinzierl an der Seitenlinie Samba.
Der FC Bayern München zieht sich zurück
Heynckes brachte dann Martinez und Mandzukic für Tymoshchuk und Gomez. Die Gäste standen nun sehr tief, bei Augsburg spürte man den Willen, den Ausgleich erzielen zu wollen. Das Spiel hatte unter den Vorkommnissen allerdings gelitten, wirkte sehr zerfahren. Wirkliche Torchancen gab es auf beiden Seiten nicht zu sehen.
Ein Lattentreffer nach Flanke von Shaqiri (76.) sowie ein Schuss aus spitzem Winkel von Torsten Oehrl (78.) brachten einen Hauch von Spannung zurück in die Partie, bevor Manninger, der seit Mai 2010 ohne Spielpraxis war, glänzend gegen Mandzukic parierte und die Vorentscheidung hinauszögerte.
Die fiel dann in der 85. Minute, als Shaqiri nach Vorarbeit des eingewechselten Thomas Müller traf. Gegen elf Mann hatte Augsburg hervorragend agiert, nach dem Platzverweis von Ribery war dann gegen tiefer stehende Bayern die Ratlosigkeit Herr im Haus. Ob der Effizienz ein nicht unverdienter Erfolg der Münchner.