Die deutsche Nationalmannschaft ließ sich bei der Handball-WM gegen Argentinien nur durch Probleme am Zeitnehmer-Tisch kurzzeitig aus dem Tritt bringen und feierte am Ende einen 31:27-Erfolg zum zweiten Sieg im dritten Gruppenspiel.
Mit einem weiteren Sieg im vierten Gruppenspiel gegen Montenegro hätte die deutsche Auswahl, bei der Patrick Wienczek und Adrian Pfahl mit jeweils fünf Toren die besten Werfer waren, das Achtelfinale vorzeitig sicher erreicht.
Die deutsche Nationalmannschaft begann mit Sven-Sören Christophersen und Steffen Weinhold im Rückraum. In der Offensive lief es zunächst besser als in den ersten Partien, doch defensiv gab es erneut Probleme. Patrick Wienczek brachte die DHB-Auswahl in Führung, doch Argentinien konnte mithalten und nach neun Minuten stand es so 5:5.
Erst jetzt konnte sich Deutschland Schritt für Schritt etwas von Argentinien absetzen und vor allem Christophersen rechtfertigte seine Hereinnahme und zeichnete sich als Torschütze aus. So zog die DHB-Auswahl nach 16 Minuten auf 10:7 davon. Aber mehr als diese Drei-Tore-Führung sprang zunächst nicht heraus.
Rückraum bereitet deutscher Abwehr wieder Probleme
Wie schon gegen Tunesien hatte die deutsche Abwehr Probleme mit dem argentinischen Rückraum, vor allem Diego Simonet überwand Silvio Heinevetter aus der Distanz ein ums andere Mal und so reagierte Martin Heuberger wie vor dem Spiel angekündigt und ersetzte den Berliner Keeper durch Carsten Lichtlein. Der konnte auch gleich einige Bälle halten und sorgte so für den nötigen Rückhalt, dass die deutsche Mannschaft sich zur Halbzeit eine 17:13-Führung erspielen konnte.
Die deutsche Mannschaft konnte nun konstant eine komfortable Führung von vier oder fünf Toren behaupten, traf vor allem über Wienczek am Kreis und hatte hinten einen sicheren Goalie mit Carsten Lichtlein. Wenn Argentinien traf, dann aus dem Rückraum, auch in der dritten WM-Partie fand die DHB-Auswahl lange Zeit kein Mittel gegen den gegnerischen Rückraum.
Mehr Gegentore für DHB-Team als erwünscht
Maximal 25 Gegentreffer hatte sich das DHB-Team für diese Partie vorgenommen, hatte Oliver Roggisch in der Halbzeit verraten. Durch viele Diskussionen mit dem Zeitnehmertisch aufgrund falscher Ergebniseinblendungen auf der Anzeigetafel und fehlender Anzeigen deutscher Zwei-Minuten-Strafen ließ sich die deutsche Mannschaft etwas aus dem Tritt bringen und hatte nach 52 Minuten bereits 23 Gegentreffer auf dem Konto - bei 25 eigenen Toren.
Aber die deutsche Mannschaft überstand diese kleine Schwächeperiode, hielt nun wieder dagegen und erhöhte sechs Minuten vor dem Ende auf 27:24 - bevor die Uhr am Zeitnehmer-Tisch wieder verrückt spielte und nach minutenlangen Diskussionen auf manuelle Zeitnahme umgestellt wurde.
Der Sieggarant in der Schlussphase war so jemand, der sonst nur selten im Mittelpunkt steht und mit seiner ruhigen souveränen Art ein Ruhepool in der Abwehr war: Torwart Carsten Lichtlein. Der Keeper des TBV Lemgo sorgte mit einigen wichtigen Paraden dafür, dass am Ende doch ein knapper 31:27-Sieg für die deutsche Nationalmannschaft heraussprang.
Mit einem weiteren Sieg gegen Montenegro kann die deutsche Mannschaft die Teilnahme am WM-Achtelfinale perfekt machen.