Handballer, Basketballer und Fußballer sind alle gescheitert, aber dafür haben die deutschen Volleyballer den Sprung nach London geschafft. Die DVV-Herren nutzten ihren Heimvorteil in Berlin und lösten in einem hart umkämpften Match gegen Tschechien das Ticket für London.
Deutschlands Volleyball-Männer haben ihren großen Traum von Olympia wahr gemacht und den erneuten Sprung zu den Sommerspielen geschafft. Zum Abschluss ihres Heimauftritts sicherten sich die Schützlinge von Bundestrainer Vital Heynen in Berlin beim 3:1 (25:22, 23:25, 25:21) gegen Tschechien mit dem dritten Erfolg den Turniersieg und damit das ersehnte Ticket nach London.
"Ich war noch nie bei Olympia, das ist das Größte für einen Sportler", sagte Top-Angreifer Georg Grozer, der erneut maßgeblich am hart erkämpften Erfolg beteiligt war. Damit hat der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) wie schon vor vier Jahren in Peking immerhin ein Hallenteam bei Olympia am Start.
Die Frauen um Angelina Grün hatten die Qualifikation für die Sommerspiele verpasst und sich in die lange Reihe der in London fehlenden deutschen Ballsportteams eingereiht. Weder die Handballer noch die Basketballer oder Fußballer sind bei den Sommerspielen vertreten.
Den Grundstein für den erneuten Sprung zu Olympia hatten die DVV-Männer mit dem Fünf-Satz-Erfolg gegen den WM-Zweiten Kuba gelegt. "Das war der wichtigste Sieg seit vielen Jahren", erkannte Kapitän Björn Andrae. Zwar wollte danach niemand im deutschen Lager von einer Vorentscheidung sprechen. Doch die bitteren Tränen bei den Kubanern, die wie schon 2008 erneut an Deutschland scheiterten, sagten alles. Und Kubas Trainer Orlando Samuels sprach aus, was alle dachten: "Ich glaube, das war für Deutschland die Entscheidung für die Olympia-Qualifikation."
Deutschland der Druck anzumerken
So kam es dann auch. Den Kubanern nutzte auch das 3:0 gegen Exot Indien nichts. Zwar waren die Tschechen vom früheren deutschen Interimscoach Stewart Bernard bestens auf das DVV-Team eingestellt worden. Zudem konnten die Gäste, für die es im letzten Spiel um nichts mehr ging, befreit aufspielen. So taten sich die Deutschen denn auch schwer.
Deutlich war den deutschen Männern der Druck des Gewinnen-Müssens anzumerken, auch Grozer kam im Angriff nicht wie gewohnt in Schwung. Doch nach lange ausgeglichenem ersten Durchgang konnte Max Günthör mit einem satten Block den ersten Satzball nutzen. Auch fortan wehrten sich die Tschechen und glichen aus. Doch die DVV-Männer ließen sich nicht entmutigen und holten sich Durchgang drei. Auch der vierte Satz war wieder Schwerstarbeit, aber am Ende stand das Traumziel Olympia.