Nach dem Auftaktsieg gegen Kroatien gab es für die deutschen Volleyballerinnen im zweiten Spiel der Olympia-Qualifikation in Ankara den ersten Rückschlag. Gegen Gastgeber Türkei setzte es eine 1:3-Niederlage.
Beim Kampf um das Olympia-Ticket haben die deutschen Volleyball-Frauen den Gruppensieg verpasst und stehen beim Kampf um das Halbfinale unter Druck. Gegen Bulgarien muss ein Sieg für das Weiterkommen her.
Am Donnerstag musste sich das Team von Bundestrainer Giovanni Guidetti in Ankara mit 1:3 (25:18, 16:25, 23:25, 28:30) dem lautstark angefeuerten Gastgeber Türkei geschlagen geben. Die Türken stehen damit als Gruppensieger fest.
Beim Turnier in der türkischen Hauptstadt qualifiziert sich nur der Sieger für die Olympischen Spiele in London. Eine weitere Chance gibt es bei einem Qualifikationsturnier in zwei Wochen in Japan. Darauf muss auch Europameister Serbien hoffen. Die Osteuropäer schieden in der Türkei durch ein 1:3 gegen Russland vorzeitig aus.
Einbruch nach gutem Start
Nach dem 3:0-Erfolg (25:12, 25:16, 25:17) gegen Außenseiter Kroatien erwischte das Team des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV), das im November beim Weltcup die erste Qualifikationsmöglichkeit für London knapp verpasst hatte, auch gegen den Gastgeber einen guten Start. Nach 26 Minuten wurde mit einem Block der erste Satz, in dem die Gäste praktisch die gesamte Zeit führten, zugunsten des EM-Zweiten entschieden.
Doch in einer Partie mit "enormer Bedeutung" (Bundestrainer Guidetti) schlug der Europameisterschafts-Dritte zurück. Mit 25:16 kämpfte sich die Türkei in einem überlegen geführten zweiten Satz zum Ausgleich. Hart umkämpft war der dritte Durchgang in der Baskent-Sporthalle, wo die Zuschauer für mächtig Stimmung sorgten.
Mit 4:8 lag das Guidetti-Team bereits hinten, arbeitete sich aber wieder in die Partie. Beim Stande von 20:17 sah es wie der Sieger des Satzes aus, aber stattdessen schaffte die Türkei mit der 2:1-Satzführung die Vorentscheidung.
DVV-Damen nutzen ihre Chancen nicht
Der vierte Satz lief dann erst zugunsten der Türkinnen, doch dann übernahmen die DVV-Damen wieder das Kommando und fanden zur Sicherheit der Anfangsphase zurück. Bis auf 20:15 waren sie schon vorne, doch nervenstark kämpften sich die Gastgeberinnen im Krimi zurück. Guidetti brachte dabei seine Unzufriedenheit mit dem Auftritt der Unparteiischen sichtlich zum Ausdruck.
In der Schlussphase bäumte sich die deutsche Auswahl noch einmal auf, wehrte drei Matchbälle ab, aber beim vierten Matchball war die Partie dann nach über zwei Stunden beendet.