Selten hat eine deutsche Eishockey-Nationalmannschaft einen solch souveränen Auftakt in eine Weltmeisterschaft hingelegt wie beim 3:0 über Italien in Stockholm. Der Sieg über den vormaligen Angstgegner war zu keiner Sekunde der Partie ernsthaft gefährdet.
Deutschland hat mit dem ersten WM-Sieg seit 20 Jahren gegen Italien die Hoffnung der Fans auf eine erneut furiose Eishockey-WM genährt. Das Team von Bundestrainer Jakob Kölliker schaffte im ersten Spiel der 76. Weltmeisterschaft in Stockholm einen 3:0 (1:0, 1:0, 1:0)-Sieg gegen den schwachen Aufsteiger.
Christoph Schubert von den Hamburg Freezers (17. Minute), Düsseldorfs Patrick Reimer (23.) und Christopher Fischer von den Grizzly Adams Wolfsburg (46.) schossen den dritten WM-Auftaktsieg eines deutschen Teams in Serie heraus. Nach dem 2:1 gegen die USA 2010 war Deutschland überraschend bis ins Halbfinale gestürmt.
Auch im vergangenen Jahr hatte das Team des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) nach einem 2:0-Sensationserfolg über Russland das Viertelfinale erreicht, was wegen der damit verbundenen Olympia-Qualifikation für Sochi 2014 auch diesmal wieder das Ziel ist.
DEB-Team feiert endlich wieder ein WM-Sieg gegen Italien
Die Top-Nationen werden es der deutschen Mannschaft allerdings nicht so leicht machen. Auch NHL-Star und DEB-Kapitän Marcel Goc, der erst am Donnerstag erstmals mit dem Team trainiert hatte, blieb noch blass. Fast auf den Tag genau 20 Jahre nach dem bislang letzten WM-Sieg gegen Italien, stellte die DEB-Auswahl früh die Weichen auf Sieg. Seit dem 6:2 am 3. Mai 1992 in Bratislava hatte es vier Pleiten und ein Unentschieden bei Weltmeisterschaften gegen Italien gegeben.
Deutschland ging gegen sehr defensiv spielende Italiener vorsichtig in die Partie. Auch die extrem leere Halle in Stockholm bereitete einen seltsamen Rahmen, in dem so gar keine WM-Stimmung aufkommen wollte. Zu Beginn verirrten sich gerade einmal rund 300 Fans in dem riesigen, 13.850 Zuschauer fassenden Globen. Später wurden als offizielle Zuschauerzahl 1033 verkündet.