Philipp Petzschner und Benjamin Becker verloren ihr Doppel im Davis Cup gegen Chris Guccione und Lleyton Hewitt in vier Sätzen. Vor allem Becker tat sich schwer und nach 2:27 Stunden führte Australien mit 2:1. Das deutsche Tennis-Team ist nun zum Siegen verdammt.
Nach der Doppel-Niederlage gegen Chris Guccione und Lleyton Hewitt liegt das DTB-Team mit 1:2 zurück. Philipp Petzschner und Benjamin Becker verloren bei der Relegationspartie in Hamburg 3:6, 2:6, 6:2, 6:7 (4:7). Jetzt müssen Erfolge in beiden Einzeln her, sonst ist der dritte Abstieg aus der Davis-Cup-Weltgruppe besiegelt.
DTB-Team verschläft den Beginn
Zu spät kamen Petzschner und Becker ins Match, lagen zu schnell und zu fehlerhaft mit 0:2 Sätzen hinten. Dass sie dann doch noch einmal heran kamen, war zu dem Zeitpunkt fast schon nicht mehr zu erwarten. "Letztendlich können wir nicht zufrieden sein, wir wollten nicht mit 1:2 in den Sonntag gehen. Für uns geht es darum, das nun abzuhaken", sagte Teamchef Patrik Kühnen.
Am Sonntag (14.00 Uhr) ist zunächst Florian Mayer gegen Bernard Tomic gefordert. Für das letzte und womöglich entscheidende Match um den Klassenverbleib ist bislang Cedrik-Marcel Stebe gegen Hewitt nominiert. Eine Änderung zugunsten von Petzschner wäre möglich. Der Bayreuther hatte im vorigen März in Kroatien im abschließenden Einzel für den 3:2-Sieg gesorgt. "Wir haben zwei gute Einzelspieler, die können das noch reißen", meinte Petzschner.
Becker fühlte sich nicht gut
Der mit Abstand beste deutsche Doppelspieler und der nach langwierigen Ellenbogenproblemen zurückgekehrte Becker waren bei ihrem ersten gemeinsamen Einsatz zunächst chancenlos gegen Guccione und Hewitt. "Wir haben leider schlecht angefangen und sind dann gut zurückgekommen. Das ist jetzt bitter, wir können uns aber - glaube ich - nichts vorwerfen", sagte Petzschner.
Vor allem auf dem im Davis Cup weiterhin sieglosen Becker schien der Druck zu schwer zu lasten."Ich habe mich nicht so gut gefühlt und zu spät ins Match gefunden", räumte er ein. Der 31 Jahre alte Saarländer verlor nach einer 40:15-Führung und drei Doppelfehlern gleich sein erstes Aufschlagsspiel zum 1:3.
Guccione war eine Bank
Die rund 3000 Fans am Rothenbaum, wo am zweiten Tag der Relegationspartie zwischendurch sogar die Sonne herauskam, spürten die Verunsicherung und versuchten zu helfen. Im zweiten Satz verlor wieder zuerst Becker sein Service. Dabei zeigten die Australier, warum sie ihre bisherigen drei Einsätze alle gewannen und sogar die Peking-Olympiasieger Roger Federer und Stanislas Wawrinka bezwangen.
Der stark aufschlagende Zwei-Meter-Mann Guccione, zu allem Überfluss noch Linkshänder, war bei seinen Aufschlagsspielen nur selten angreifbar. Hewitt dagegen wackelte einen Tag nach der deutlichen Pleite gegen Mayer erstmals am Ende des zweiten Satzes, im dritten durchbrachen die Deutschen sein Service zweimal.
Petzschner konnte sich empfehlen
Der 50. Sieg des 31-jährigen Altmeisters im Davis Cup schien bis dahin nur eine Formalie zu sein. Vor allem Petzschner bewies im Vergleich der vier Kappenträger nun, warum er bereits Wimbledon- und US-Open-Sieger im Doppel war. Becker dagegen kassierte zum dritten Mal ein Break bei seinem ersten Aufschlagsspiel in einem Satz, half dann aber, die Gastgeber mit dem 4:4 gegen Hewitt zurück ins nun spannende Match zu bringen. Im Tiebreak unterliefen unter den Augen des früheren deutschen Kapitäns Niki Pilic aber zu viele Fehler, um die Wende zu schaffen.