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Das Ende der Sauber-Frau Monisha Kaltenborn

Zu den Kommentaren   |   Quelle: sportal.de
26. März 2015, 23:20 Uhr
Monisha Kaltenborn
Monisha Kaltenborn führt das Sauber-Team mit harter Hand

Die öffentliche Wahrnehmung von Monisha Kaltenborn hat sich geändert. Die gefeierte erste Teamchefin der Formel-1-Geschichte ist zur Buhfrau geworden. Der Rechtsstreit zwischen Sauber und Giedo van der Garde wird allein ihr angelastet. Doch das Schwarzweißdenken verneint vor dem Malaysia-GP (Freies Training: Freitag, 3.00 Uhr im LIVE-TICKER) die überlebenswichtigen Grautöne.

Die erlösende Nachricht kam mit Verspätung. 15 Millionen Euro Abfindung überwies Sauber angeblich an Giedo van der Garde. Für den sympathischen Niederländer war es eine Wiedergutmachung, die er lieber nicht bekommen hätte.

"Ich hatte gehofft, mit dem Auto eines respektierten Mittelfeldteams in der Saison 2015 endlich zeigen zu können, wozu ich im Stande bin", teilte van der Garde mit, als er über Facebook die in gegenseitigem Einvernehmen erfolge Auflösung seines Vertrags bekannt gab: "Dieser Traum wurde mir genommen und ich weiß, dass meine Zukunft in der Formel 1 wahrscheinlich vorbei ist."

Erster Skandal noch vor Saisonbeginn


Zuvor hatte er für Schlagzeilen gesorgt, als er sein Recht vor einem australischen Gericht durchsetzte, öffentlichkeitswirksam und von Kamerateams begleitet in die Sauber-Box schlenderte, um dort seinen Sitz anzupassen. Und letztlich doch auf einen Start verzichtete - "im Interesse des Motorsports und der Formel 1 im Speziellen."

Die Formel-1-Saison 2015 hatte noch nicht mal begonnen, da war ihr erster großer Skandal schon perfekt. Der Gerichtserfolg des Niederländers zwang sein Schweizer Team dazu, die Boliden im 1. Freien Training für den Australien-GP nicht aus der Garage fahren zu lassen. Telefonate im Minutentakt mit Anwälten, Managern und Bernie Ecclestone lösten das Debakel schließlich.

"Es war nie eine Sache in letzter Minute", hob van der Garde im Nachhinein hervor: "Aber es ist erst in der vergangenen Woche öffentlich geworden. Wir haben versucht, das Team dazu zu zwingen, die Entscheidung einer Reihe von Justizbehörden und Gerichten zu akzeptieren."



Kaltenborn als Zielscheibe


Nicht nur die australische Justiz hatte die Gültigkeit seines Vertrags bestätigt, auch in der Schweiz hatten die Behörden seiner Klage zugestimmt. Trotzdem verzichtete van der Garde, weil er keine Chance sah. "Die Teamchefin hatte trotz meines Vertrages die Entscheidung getroffen, nicht mit mir zu arbeiten - und das wurde mir im Paddock in Melbourne schmerzhaft bewusst."

Den Namen verschwieg der Niederländer: Monisha Kaltenborn. Seit sie die Leitung des Rennstalls übernahm, präsentiert sich die 43-Jährige jederzeit professionell und verschwiegen. Ein schlechtes Wort über die eigenen Fahrer? Nur zwischen den Zeilen und erst, wenn der Pilot mit seinen Aussagen das Team in ein schlechtes Licht rückt.

Van der Gardes Ausbootung


Die "Causa van der Garde" hat die Wahrnehmung Kaltenborns verändert. Schon als der Niederländer vor der Saison 2014 nach einem Jahr bei Caterham als Test- und Ersatzfahrer zu den Schweizern stieß, kommunizierte das Team, dass van der Garde künftig als Einsatzfahrer eingeplant war. Er brachte seinen langjährigen Sponsor mit, der für kolportierte 12 Millionen Euro auf dem Auto warb. Van der Gardes Feedback in seinen Freitagseinsätzen lobte Sauber ausdrücklich.

Im November 2014 verpflichtete der Rennstall allerdings Marcus Ericsson und Felipe Nasr als Stammpiloten. Van der Garde wusste davon nichts: "Ich kann nur sagen, dass ich überrascht bin - und das in Großbuchstaben", sagte er am Rande des Brasilien-GP.

Kaltenborn, die monatelang für ihre Rolle als erste Teamchefin der Formel-1-Geschichte zur Ikone der Motorsport-Emanzipation stilisiert worden war, musste sich plötzlich immer unliebsameren Fragen stellen. Van der Garde, Nasr, Ericsson und Adrian Sutil - gleich vier Fahrer hatten einen Vertrag. Doch Sauber nur zwei Cockpits.

Kaltenborn: "Ich weiß, was ich tue"


"Sie haben zwei Fahrer bestätigt. Aber das heißt nicht, dass beide Fahrer oder das Team auch fahren werden", sagte Sutil schon bei der Pressekonferenz vor dem Brasilien-GP 2014. "Wir haben unsere Fahrer bekannt gegeben und alles andere wird intern besprochen", widersprach jedoch Kaltenborn: "Ich weiß, was ich tue."

Vier Monate später musste die Juristin ihre Aussagen überdenken. Beugehaft wurde ihr angedroht. Die Fahrzeuge des Teams, an dem sie selbst ein Drittel der Anteile hält, sollten konfisziert werden. "Wenn man in einem australischen Gericht sitzt und das Wort Gefängnis hört, dann ist das schon ein Schock", gab die Österreicherin im Gespräch mit dem SchweizerSonntagsblick einige Tage nach dem Rennen zu.

Teures Schuld-Eingeständnis


Die sympathischen Sauber-Männer aus dem schweizerischen Hinwil? Vergangenheit. Dass Kaltenborn sämtliche Streitigkeiten intern klären will, während ihre Kontrahenten die Medien über Details informieren, verstärkt das zweifelhafte Bild. "Ja, ich habe Fehler gemacht", gab Kaltenborn im Sonntagsblick zu: "Ich war zu gutgläubig und habe vertraut. Und bin bitter bestraft worden."

Van der Garde hat erfolgreich das Bild vom bösen Sauber-Team vermittelt. Kaltenborn schwieg. Wieder einmal. Sie erklärte nicht die Hintergründe des Vertrags, von dem sie als Juristin wissen musste, dass er Schwierigkeiten bringen könnte. Die wahrscheinlichste Erklärung ist: Sie hatte keine andere Wahl.

Saubers finanzieller Drahtseilakt ist kein Geheimnis. Das Aus nach dem Rückzug von BMW Ende des Jahres 2009 war mehr als wahrscheinlich. Trotzdem machte das Team weiter, gab Nachwuchsfahrern gegen ein Entgelt die Chance, sich in einem Formel-1-Auto zu beweisen, und sicherte 330 Arbeitsplätze in Hinwil. Die Millionen von van der Garde haben das Überleben in der sportlich katastrophal verlaufenen Saison 2014 gesichert.

Sauber: Kein Team mehr ohne Kaltenborn


"Ohne Monisha Kaltenborn würde es Sauber nicht mehr geben", stellte Gründer Peter Sauber in Australien gegenüber der Schweizer Tageszeitung Blick klar. Der Neuen Züricher Zeitungerklärte er: "Ich hätte das Team vor sechs Jahren nicht zurückgekauft, wenn sie nicht ihre Bereitschaft erklärt hätte, mitzumachen. Es war ein gemeinsamer Entscheid. Und für mich ist es ein ganz großes Glück, sie auf dieser Position zu wissen."

Dass für die abermalige Rettung des Teams ein Vertrag gebrochen werden musste, wird nach kurzer Zeit in Vergessenheit geraten. Finanziell scheint Kaltenborn den Rennstall konsolidiert zu haben. Die rettenden Strohhälme in Form von Millioneneinnahmen durch mittelmäßig begabte Entwicklungsfahrer wie Sergey Sirotkin und Simona de Silvestro sind nicht mehr, die Zusammenarbeit lief nach der Saison 2014 aus.

Dafür hat man in der Zwischenzeit neue Quellen aufgetan: Nasr brachte die Banco do Brasil mit in die Ehe, Ericsson hat Geldgeber aus Schweden. Zudem ist ist Ferrari-Junior Raffaele Marciello als Testfahrer an Bord und darf am Freitag im Malaysia-Training ran - das könnte einen Preisnachlass bei den Motoren bringen. So lässt sich auch die exorbitante Summe für van der Garde stemmen, ohne den Rennstall wieder in Existenzängste zu stürzen.

Stillschweigen statt Schlammschlacht


Dass van der Garde auch nach der Einigung mit einem langen Facebook-Eintrag seinen Unmut vermittelte, lässt das Team ohnehin kalt. "Auch wenn wir auf viele von Giedos Darstellungen und Vorwürfen sehr gut antworten könnten, es würde weder unserem Rennteam, unseren Fans noch unseren Partnern helfen! Einzig würde es eine Schlammschlacht über die Medien füttern. Dafür geben wir uns nicht her", teilte Sauber mit.

Es ist Kaltenborns Strategie: öffentliche Zurückhaltung, knallharte Arbeit im Verborgenen. Die Konzentration gilt dem Rennalltag. Nach 476 Tagen ohne WM-Punkt fuhren Nasr und Ericsson bei ihrem Debüt im C34 gleich 14 Zähler ein. Sauber belegt plötzlich Platz drei in der Konstrukteurswertung.

"Es ist eine Bestätigung und der Lohn für die harte Arbeit, die die Mannschaft unter teilweise doch recht widrigen Umständen geleistet hat", sagte Kaltenborn. 18 Rennen hat ihr Team jetzt Zeit, weiter sportliche Schlagzeilen zu schreiben - und das altbekannte Image wieder ins Gedächtnis zu rufen.

Autor: Alexander Maack