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Und welche Qualität wird Bastian Schweinsteiger nach seinem Seuchenjahr wieder erreichen können? Kann er die ihm zugedachte Rolle als Leitwolf behaupten und mit Nachdruck verteidigen? Wie sehr belasten ihn die sportlichen und gesundheitlichen Rückschläge der abgelaufenen Saison noch? Das wird eins der Themen sein, das die Medien - wir können uns da nicht ausnehmen - natürlich mit besonderem Augenmerk verfolgen werden. Genau beäugt wird natürlich auch das Verhältnis zwischen Sammer und Heynckes.
Hier wird es auch viele Störfeuer von außen geben, jede kleine Äußerung auf die Goldwaage gelegt versucht werden, um unbegründet - aber da nehmen wir uns aus - Keile zwischen die beiden zu treiben. Ob das Unruhe in den Club bringen wird, hängt in hohem Maße davon ab, wie Heynckes und Sammer auf entsprechende Versuche reagieren werden.
Und was wird mit Uli Hoeneß und Karl Heinz Rummenigge sein? Äußern sie sich auch weiter regelmäßig zum sportlichen Tagesgeschäft - wie Hoeneß in der Vorbereitung mit seiner Kritik an Gomez? Oder schaffen die Granden es, endlich auch mal die Klappe zu halten oder zumindest eine einheitliche und mit Sammer abgestimmte Linie zu fahren? Aber selbst, wenn mehrere dieser ungünstigen und ein Worst-Case-Szenario hervorrufenden Probleme tatsächlich zusammenkommen sollten, wird er FC Bayern München unserer Meinung nach am Saisonende nicht schlechter als Rang vier platziert sein. Aber selbst der erneute zweite Platz wäre in München ja schon ein Super Gau.
Das begeistert mich am FC Bayern München:
Malte Asmus: Mal ehrlich, kann es eigentlich etwas besseres als den FC Bayern geben? Meiner Meinung nach weder für Fußballfans, noch für Sportjournalisten. Das Fan-Herz erfreut sich entweder an einer Ansammlung von großen Stars, die großen Sport bieten und im Normalfall für regelmäßige Titelgewinne bürgen. Oder aber es lehnt den Club ab und projiziert all seinen Hass auf den FCB.
Das Journalisten-Herz begeistert zwar auch der Sport, aber noch mehr der große Unterhaltungswert abseits des Rasens. Hoeneß, Rummenigge und jetzt auch noch Sammer sind immer für Schlagzeilen gut, die einem auch im Fußball-Sommerloch eine Existenzberechtigung und vor allem Jobgarantie geben. Ob aus Sympathie/Antipathie für den Club, schnöden monetären Interessen oder beidem: der FC Bayern lässt einfach keinen kalt.
Das nervt mich am FC Bayern München
Tobias Becker: Der große FC Bayern München... Prinzipiell ein gut gewirtschafteter Verein, mit einer soliden, tatkräftigen und realistisch denkenden Vereinsführung, die aber auch der erste Nervpunkt ist. Zwar haben Uli Hoeneß und Co Einiges geleistet, wofür ich ihnen auch Respekt zolle, aber dennoch gibt es keine Woche in der sie nicht in den Medien präsent sind. Dabei mischen sie teilweise auch in Dinge ein, bei denen sie nichts zu sagen haben sollten. Aber gut, ihre Leistung spricht für sich und deswegen ist es nicht weiter schlimm.
Richtig nervend finde ich an den Bayern, dass sie zu schnell ihre Trainer wechseln, statt einem Konzept Zeit zu geben. Das war in der Vergangenheit oft genug so und meistens konnten sich nur alteingesessene Trainer, die zwar Erfahrung haben, aber eben auch einen konservativen Fußball spielen lassen, durchsetzen. Junge Trainer haben in Bayern keine Chance, weswegen ich auch froh bin, dass ein Jürgen Klopp (zum Beispiel) nicht in Bayern, sondern Dortmund Trainer geworden ist.
Ein weiterer Punkt sind die Fans. Dass sich viele Fans als solche schimpfen, obwohl sie keine Ahnung haben, warum sie Bayern-Fans sind, ist nicht Neues und auch kein Privileg des Rekordmeisters. Das gibt es bei Dortmund, Schalke, Gladbach und allen anderen Vereinen genauso. Dennoch muss man sagen, dass vor allem das Verhalten gegenüber Manuel Neuer alles andere als würdig war. Da bekommt ein Verein einen Weltklasse-Torhüter und dann akzeptieren ihn bestimmte Gruppierungen nicht.
Transfers sind auch schon der nächste Punkt. Oftmals wurden junge Spieler, aufstrebende Talente nach Bayern gelockt und schmorten dort auf der Bank, weil sie ein oder zwei Spiele nicht so gut spielten. Gerade deshalb sind sie aber doch Talente, weil sie sich noch entwickeln können. Durch das Handeln wurden die möglichen Stars der Zukunft schon oft genug verbaut, wobei man auch hier dazu sagen muss, dass es natürlich zum Teil auch die eigene Schuld war, wenn sie nach dem Geld lechzen, anstelle von Spielpraxis und Erfahrung.
