Neuer Trainer, neuer Schwung: Der 1. FC Nürnberg hat im ersten Spiel unter dem Schweizer Rene Weiler (41) nach großem Kampf seinen fünften Saisonsieg in der 2. Liga gefeiert. Obwohl er fast eine halbe Stunde in Unterzahl spielen musste, besiegte der Club auch dank des überragenden Torhüters Patrick Rakovsky den bisher ungeschlagenen Tabellenführer FC Ingolstadt durch Treffer von Robert Koch (16.) und Jakub Sylvestr (25.) mit 2:1 (2:0). Die Franken schoben sich damit auf den elften Tabellenplatz vor.
Ingolstadt konnten nach einer fragwürdigen Roten Karte gegen Javier Pinola (63.) durch Schiedsrichter Peter Sippel (München) verkürzen, drängte nach dem Treffer von Moritz Hartmann (70.) auch mit Vehemenz auf den Ausgleich, blieb am Ende aber das dritte Spiel nacheinander ohne Sieg. "Am Ende habe ich viel gelitten", sagte der neue Nürnberger Trainer Weiler bei Sky, betonte aber: "Das war eine großartige Willensleistung, die tut uns allen gut."
Ingolstadt kann nach zuvor 19 Auswärtsspielen ohne Niederlage am Montagabend von Fortuna Düsseldorf (Heimspiel gegen SpVgg Greuther Fürth) von Platz eins verdrängt werden. "Normalerweise machen wir am Schluss noch das Tor", behauptete Kapitän Marvin Matip und fügte trotzig hinzu: "Ich habe heute keinen Gegner gesehen, der besser war als wir."
Der Club begann das erste Spiel nach der Beurlaubung von Trainer Valerien Ismael mit Entschlossenheit und nutzte die Fehler der Gäste konsequent aus. Beim ersten Treffer durfte Koch ungehindert die Vorlage von Sylvestr einköpfen. Dann ließen sich die Gäste von einem weiten Abschlag von Rakovsky überrumpeln - Sylvester umkurvte Torhüter Ramazan Özcan und schob ein.
Die frühe Führung ließ Nürnberg nach zuvor drei Spielen ohne Sieg sehr selbstbewusst agieren. Das änderte sich vor 32.065 Zuschauern in der zweiten Halbzeit ein wenig: Die Schanzer spielten mit mehr Biss, setzten den Club unter Druck, konnten aber gegen dessen umformierte Vierer-Abwehr keine guten Chancen herausspielen. Nach der Hinausstellung von Pinola war der FCI nach dem Anschlusstreffer auch dem Ausgleich nahe, scheiterte aber immer wieder auch am überragenden Rakovsk.