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Von: Michel Massing
Datum: 21. September 2012, 07:47 Uhr
Format: Artikel
Diskussion:
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Bundesliga-Vorschau: Schalke 04: Wir brauchen Eier wie eine Heuschrecke

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Die Spieler vom FC Schalke 04 wünschen sich vor dem Duell mit dem FC Bayern München Eier wie eine Heuschrecke.

Warum Lewis Holtby vom FC Schalke 04 Eier wie eine Heuschrecke hat, warum Fouls und andere Straftaten auch bei Hannover 96 in Tateinheit begangen werden sollten und warum wir die Karikaturen über den HSV in Tateinheit mit Blasphemie verurteilen? Lesen Sie hier!

In unserer Bundesligavorschau der etwas anderen Art verteidigen wir die Religionsfreiheit und verurteilen die Karikaturen über den HSV. Ein Exkurs ins Reich der Insekten lässt Analogien zwischen der gemeinen Beißschrecke und Lewis Holtby vom FC Schalke 04 erkennen, und ein wichtiges Thema bei Hannover 96 sind natürlich Straftaten, von denen wir dringend anraten, sie in Tateinheit und mit bedecktem Oberkörper zu begehen. Aber nun zu den drei Fragen an den 4. Spieltag.

Wer erfindet den Luca-Toni-Ohrdreher-Salto-Diver?

Szabolcs Huszti fehlt Hannover 96 am Sonntag bei 1899 Hoffenheim. Er wurde nach einer Gelb-Roten Karte für ein Spiel gesperrt. Der Ungar wollte nach seinem Tor zum 3:2 in letzter Minute per Fallrückzieher seinen Jubel den Umständen des Siegtreffers anpassen. Dabei reichte ihm weder der klassische Klose-Salto noch die einfache Becker-Faust oder die Kuntz-Säge. Auch der Klinsmann-Diver oder der Luca Toni-“Avete capito“-Ohrdreher ist nicht mehr zeitgemäß, ganz zu schweigen vom 70er-Jahre-Netzer-oder-Müller-Hüpfer. Das alles war Huszti nicht genug. Heutzutage zählt nur nackte Haut. Die Medien machen es vor, Micaela Schäfer verdient damit ihr Geld: Man muss Brüste zeigen!

Und da manche Zuschauer schlecht sehen, warum nicht auf den Zaun klettern und die Brüste hautnah zur Betrachtung darbieten. Schiedsrichter Deniz Aytekin zeigte sich nicht als Anhänger solcher Darbietungen, bestrafte das Ausziehen des Trikots mit Gelb und das Klettern auf den Zaun ebenfalls mit einer Gelben Karte - macht summa summarum: Gelb-Rot und Platzverweis! "Das sind Regeln der FIFA. Uns Schiedsrichtern sind da die Hände gebunden. Wir sind nur diejenigen, die das Regelwerk umzusetzen haben", erklärte DFB-Schiedsrichter-Lehrwart Lutz Wagner unlängst in der Neuen Presse und führte fort: "Die Aktionen können nicht in Tateinheit behandelt werden."

Wenn dieselbe Handlung "mehrere Strafgesetze verletzt oder dasselbe Strafgesetz mehrmals, so wird nur auf eine Strafe erkannt", heißt es im wirklichen Leben, sprich im Strafgesetzbuch (§ 52). Aytekin bestand aber darauf, die Handlungen einzeln zu beurteilen. Der Torjubel wurde also unterteilt in mehrere Handlungen. Regelkonform, sagt der DFB, und die Herren des DFB sind gewiss ehrenwert, keine Frage. Droht dem Fußball nun die zeitlupengenaue Aburteilung mancher Vergehen? Wenn ein Spieler seinen Gegenspieler nun oben am Trikot zieht und dann unten umgrätscht, gibt es dann Gelb für das Halten und Gelb für das Foul - also ebenfalls Gelb-Rot?

Wenn ein Trainer nun erbost ob der Ungerechtigkeit, die seinem Team zu Teil wird, von außen rein schreit: "Schiri, du bist eine dumme Blinze!", wird der Trainer dann für die Beleidigung "dumm" auf die Tribüne geschickt und für die Blinze noch einmal ein paar Sitzreihen höher verbannt? Viele Fans plädieren für mehr Fingerspitzengefühl, nicht ohne zu wissen, wie subjektiv man das Kribbeln in den Fingerkuppen auslegen kann.

Franz Beckenbauer äußerte sich zum Foul von Petr Jiracek im Spiel des HSV in Frankfurt und der anschließenden Roten Karte bei Sky 90: "Früher, wenn du mit der Ferse auf dem Boden bist und du gehst mit gestrecktem Bein rein, dann war das nicht mal ein Foul. Heute hast du da einen Platzverweis. Da siehst du mal, wie verweichlicht diese Generationen werden."

Das kicker Sportmagazin beurteilte die Situation anders und gab Schiedsrichter Wolfgang Stark die Note 2: "Lag auch mit der Roten Karte gegen Jiracek absolut richtig", hieß es da. Wer jetzt das bessere Gefühl in den Fingern hatte, Beckenbauer, der kicker oder Wolfgang Stark, das lassen wir dahingestellt, wir empfehlen jedoch den Bundesliga-Kickern am 4. Spieltag, alle ihre Handlungen in Tateinheit zu begehen oder einen der antiquierten Torjubler der Vergangenheit auf neue Weise aufzumotzen. Vielleicht eine Art Salto-Diver mit beidseitigem Luca-Toni-Ohrdreher. Gehüpft wie gesprungen, nur bitte, bitte, lasst die Brüste eingepackt!

Finden die Schalker ihre Testiculi wieder?

Dass im vorigen Beitrag im weitesten Sinne und dann auch noch so viel von Brüsten die Rede war, hat uns gar nicht gefallen. Deswegen werden wir in unserer Vorschau auf das Spiel Schalke 04 gegen den FC Bayern München weder von Hoden, Balls, Klöten, Cojones oder sonst irgendwelchen paarig angelegten männlichen Geschlechtsorganen sprechen. Das überlassen wir anderen: "Eier, wir brauchen Eier!", schrie Oliver Kahn einst in das Mikrofon eines Reporters und verschwand in den Katakomben des Stadions. Genau diesen Wunsch haben die Schalker Fans seit langem, wenn es um die Courage der Schalker Spieler in Topspielen geht.

"Wie wir letzte Saison im Großteil dieser Spiele aufgetreten sind, hat uns allen gestunken", bekannte Schalke-Manager Horst Heldt im kicker. "In Dortmund und zweimal gegen die Bayern waren wir mutlos." Jermaine Jones, dem man gemeinhin riesige … ähm, viel Courage zurechnet, nahm den Mund in einem spox-Interview recht voll: "Die Bayern kommen und die Gegner sagen sich: 'Ja okay, warum nicht die Bayern? Wir können gewinnen!' Die Angst ist einfach nicht mehr da. (…) Den Bayern fehlen die Persönlichkeiten." Ausgerechnet im Topspiel droht nun aber mit Jones eine Schalker Persönlichkeit zu fehlen, da er sich im Spiel gegen Piräus eine Bänderverletzung zuzog.

Doch vielleicht sollte man sich ein Beispiel aus dem Tierreich zu Gemüte führen. Dort lernt man, dass Hunde, die bellen, nicht beißen oder die kleinsten Tiere oft die dicksten Cojones haben. So berichteten Forscher der Universitäten Derby und Cambridge, dass eine Laubheuschreckenart - natürlich in Relation zu ihrem Körpergewicht - das größte Gehänge der Welt besitzt. Bei den Männchen der südlichen Beißschrecke - auch Platycleis affinis genannt - entfallen 14 Prozent des Körpergewichts auf die Hoden, beim Menschen bloß ein Promille.

Suchen wir also nach den Leisetretern unter den Schalker Beißschrecken und finden Lewis Holtby. "Das Heimspiel gegen Bayern wird unser absolutes Highlight. Ich will diesmal nicht so eine große Klappe haben wie letztes Jahr. Aber ich glaube an uns. Im Fußball ist alles möglich. Auch, dass wir gegen eine solche Top-Mannschaft gewinnen", gab der 1,76 Meter kleine Holtby im kicker zu Protokoll, der als Beißschrecke übrigens einen knapp 10 Kilogramm schweren Sack mit sich rumzuschleppen hätte und dadurch vermutlich wesentlich weniger spritzig und wendig wäre.

Doch selbst der pseudowissenschaftliche Exkurs in die Welt der Insekten täuscht nicht darüber hinweg, dass wir uns in diesem Beitrag bisher nur mit Kategorien wie "Willen, Leidenschaft und Courage" beschäftigt haben. Und mit Eiern. Der moderne Trainer - und damit der Antagonist zu Stefan Effenberg und Lothar Matthäus - setzt aber mehr auf nüchterne Fakten als auf heroische Floskeln von Schweinehunden und Spielern mit ausladenden Genitalien.

Und Tatsache ist nun mal, dass Schalke vier der letzten fünf Heimspiele gegen den FC Bayern München verlor. Klaas-Jan Huntelaar hat gegen Bayern noch nie getroffen. Der Kader der Münchner ist laut Transfermarkt 416,45 Millionen Euro wert, wogegen die Schalker in Gänze 152 Millionen Euro auf den Zählerstand bringen. Eine kleine Hoffnung besteht allerdings: Bei keinem anderen Verein der Bundesliga spielten die Bayern so oft remis wie auf Schalke. Da ist der Toto-Tipp für Samstag doch klar. Das Spiel geht 1:1 aus, Huntelaar trifft nicht, dafür aber Lewis Holtby und am Ende haben eben doch die Kleinsten die größten ...

Wird der HSV zur eigenen Karikatur?

Wir werden den Teufel tun und in die Diskussion um die Mohammed-Karikaturen einsteigen, dennoch soll es in der dritten Frage an den vierten Spieltag um den Glauben und die Karikatur des HSV gehen. Viele Kritiker und langjährige Wegbegleiter meinen es nicht gut mit ihrem Dino HSV. Uwe Seeler kritisierte zuletzt bei Sport1: "Die Leute, die er mitgebracht hat, sind nicht ausreichend für den HSV. Man hat auch zu spät geschaltet - das hat den HSV viel Geld gekostet. Für meine Begriffe hat er die Bundesliga völlig unterschätzt." Gemeint war natürlich Sportchef Frank Arnesen, der vom Messias schnell zum HSV-Prügelknaben verkommen ist. "Wir haben besondere Probleme in der Hintermannschaft, da muss dringend etwas passieren. Da ist 'Holland in Not' - da muss noch einiges getan werden."

Damit spricht der seelige Seeler vielen anderen Kritikern aus der ... na, Sie wissen schon. Der HSV wird landauf, landab als desolat karikiert und seine Entscheidungsträger als unfähig dargestellt. Dagegen wehrt sich Trainer Thorsten Fink und wird prompt als "Gesundbeter" verspottet. Betrachten wir die Fakten, dann sehen wir einen Verein, der auf den letzten Drücker mit Rafael van der Vaart, Petr Jiracek und Milan Badelj drei qualitativ starke Spieler für Schlüsselpositionen im Kader verpflichtet hat. Dass die Mannschaft sich im Mittelfeld noch nicht eingespielt präsentiert, darf folglich niemanden wundern.

Die Achillesferse des HSV ist allerdings die Abwehr, in der es zwar keine Neuverpflichtungen gab, aber trotzdem keine eingespielte Viererkette zu erkennen ist. "Von eingespielt kann hier wirklich keine Rede sein", klagt Kapitän Heiko Westermann im Hamburger Abendblatt, "bislang haben wir sehr viel getauscht." Vier Pflichtspiele, vier Formationen und wenn am Samstag um 15.30 Uhr das Spiel gegen Borussia Dortmund angepfiffen wird, wartet die fünfte Variante Hamburger Abwehrkunst darauf, auseinandergeschraubt zu werden.

"Ich habe eine Formation im Kopf, die Dortmund schlagen kann", orakelte Trainer Thorsten Fink laut Hamburger Abendblatt. Auf das reflexartige 'Wie?' der Journalisten antwortete er geheimnisvoll: "Das werden Sie am Sonnabend sehen. Ich habe da meine Strategie." Der BVB ist mittlerweile seit 31 Bundesligaspielen unbesiegt, besser war in der Geschichte der Bundesliga nur, ja, richtig, der HSV! Die Hamburger halten den Rekord mit 36 Spielen ohne Niederlage, aber die Hoffnung auf einen Sieg gegen den Meister liegt hoffentlich nicht nur in der eigenen Historie begründet.

"Die Wahrscheinlichkeit steigt ja, dass die Dortmunder irgendwann verlieren. Es wäre toll, diese Serie zu unterbrechen. Es spornt ein wenig an", verrät Fink. Sollten die HSV-Geschichte und hanebüchene Wahrscheinlichkeitsrechnungen die einzige Hoffnung der Hamburger sein, dann hilft wohl tatsächlich nur noch geistlicher Beistand. Aber von dem heißen Religionsthema wollen wir lieber die Finger lassen. 

Wir sind dennoch der Meinung, der HSV braucht Zeit, um sein Team einzuspielen - ein Wunder gegen den BVB wäre hilfreich, die vielbeschworene "Initialzündung" des HSV muss aber vermutlich vertagt werden. Bis dahin regnet es im Blätterwald weitere verbale und bildliche Karikaturen. Die Nachfrage regelt das Angebot. Ein Schelm, wer den Anhängern den HSV Blasphemie unterstellen würde.