Es ist das traditionsreichste Derby der Ligageschichte, für HSV-Sportchef Jens Todt aber alles andere als die Partie des Jahres. "Das Spiel des Jahres ist das Spiel, in dem wir den Klassenerhalt sicher machen. Egal, wo und gegen wen, sagte der Ex-Nationalspieler dem SID vor dem Auftritt am Ostersonntag (15.30 Uhr im LIVETICKER) bei Werder Bremen.
20 Punkte haben beide Mannschaften in den letzten acht Begegnungen gesammelt, doch die Abstiegsangst schwirrt sowohl an der Weser als auch an der Elbe noch durch die Köpfe aller Beteiligten. Allerdings: Bei einem Heimsieg läge der SV Werder mit 39 Zählern sechs Punkte vor den Hamburgern, die Rettung wäre zum Greifen nah. So sieht es auch Todt: "Man wird 38 bis 41 Punkte brauchen", sagte der 47-Jährige im SID-Interview.
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Aber selbst nach einem Erfolg gegen die Gäste wll man sich in Bremen keinesfalls entspannt zurücklehnen. "Jede kleine Überheblichkeit kann schnell gefährlich werden", glaubt Aufsichtsrats-Boss Marco Bode.
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"Unser Ziel ist der Klassenerhalt"
Der Vize-Weltmeister von 2002 sieht die sportlichen Fortschritte unter dem neuen Trainer Alexander Nouri, verbietet aber den Blick auf die obere Tabellenhälfte: "Auch wenn das möglicherweise nicht sexy ist: "Unser Ziel ist der Klassenerhalt."
Sein früherer Bremer Teamkollege Todt denkt genauso. "Wir wollen nur am Ende der Saison die Arme hochreißen können", sagte er dem SID, folgen werde aber eine kritische Aufarbeitung: "Wir müssen schauen, wir wir es hinbekommen, dass so eine wahnsinnig schwierige Saison nicht noch einmal passiert."
Vorher aber, so wünscht es sich HSV-Trainer Markus Gisdol, soll gefeiert werden im Volkspark. "Wenn wir es schaffen, aus dieser Saison als Erstligist rauszukommen, machen wir eine unfassbare Party", kündigte der 47-Jährige an. Im Derby hofft der Fußball-Lehrer auf wichtige Impulse des Ex-Bremers Aaron Hunt: "Derzeit macht er eine gute Partie nach der anderen."
Hunt-Rückkehr
Zum ersten Mal seit seinem Weggang aus Bremen vor drei Jahren wird der Mittelfeldakteur als Gästespieler im Weserstadion auflaufen. Hunt: "Ich freue mich sehr darauf, natürlich ist das für mich kein Spiel wie jedes andere." Die aktuelle Form stimmt, bei 2:1-Sieg des HSV am vergangenen Wochenende gegen 1899 Hoffenheim erzielte der 30-Jährige beide Treffer.
Werder-Coach Nouri dürfte seine Spezialwaffe zunächst noch auf der Reservebank platzieren. Claudio Pizarro ist aktuell nur der grün-weiße Edeljoker, hat aber in 27 Ligaspielen gegen den HSV 19 Tore geschossen, mehr als gegen jeden anderen Klub. Respekteinflößend, so spekuliert der 38 Jahre alte Peruaner: "Ich hoffe, der HSV hat Angst."