Britta Heidemann sorgte mit ihrer Silbermedaille im Degen-Fechten für das erste Edelmetall des deutschen Teams. Dabei wusste Heidemann aber gar nicht, dass sie die erste deutsche Athletin war, die bei den Olympischen Spielen in London eine Medaille gewonnen hat, verriet sie in einem Interview mit der ARD.
Aber so hatte sie noch mehr Grund zur Freude: "Ich habe dann die Bilder noch mal im Fernsehen gesehen und muss schon sagen: Ich bin stolz auf mich." Nach dem anstrengenden Tag und der Rückkehr ins Olympische Dorf schaltete sie nur noch kurz Fernseher und Computer an und sei dann aber schnell eingeschlafen.
Darüber, dass es am Ende "nur" die Silbermedaille war, konnte sie sich aber nicht ärgern. "Wenn man verliert, ohne etwas getan zu haben, ist der Ärger etwas nachhaltiger, als wenn man sich aktiv der Herausforderung gestellt hat. Das habe ich getan. Mit aktivem Fechten habe ich den größten Erfolg. Und deshalb habe ich es wieder so gemacht. So kann ich mehr mit dem letzten Treffer gegen mich leben, als wenn ich nichts getan hätte. Deshalb bin ich glücklich mit Silber", sagte Heidemann.
So etwas wie das dramatische Halbfinale hatte Heidemann aber auch noch nicht erlebt und sie brauchte einige Zeit, die Aufregung zu verkraften: "Das Halbfinale war ein absolutes Drama. Da habe ich ganz schön viele Nerven gelassen. Das hat sich auch in der Physis niedergeschlagen, ich war ziemlich erschöpft. Im Finale war ich aber erstaunt, wie wenig ich mich von der ganzen Aufregung habe ablenken lassen."
Britta Heidemann will nun auch eine Team-Medaille
Nun soll es auch mit der Degen-Mannschaft eine Medaille geben. "Ich hoffe, dass die Medaille uns auch im Mannschafts-Wettbewerb trägt. Wir sind inzwischen wieder guter Dinge, dass wir ein gutes Team sind. Wir wollen angreifen", gibt Heidemann die Parole vor.
Derweil war auch die Freude bei Heidemanns Heimatverein TSV Bayer 04 Leverkusen riesengroß. "Meinen allerhöchsten Respekt für diese Leistung", sagte die Geschäftsführerin Anne Wingchen der Nachrichtenagentur dpa.
Die Peking-Olympiasiegerin habe kein gutes Jahr 2011 gehabt und immer wieder mit Verletzungen gekämpft. Auch mit Blick auf die für die Athleten "nervenaufreibende Situation" nach dem Halbfinale sagte Wingchen: "Ich finde bemerkenswert, mit welcher mentalen Stärke sie auf den Punkt hin ihre volle Leistung abrufen kann."