Während Philipp Kohlschreiber als einziger deutscher Herr vom DOSB für Olympia nominiert wurde, schaut Halle-Sieger Tommy Haas in die Röhre. Der reagierte darauf mit Unverständnis. In Wimbledon treffen Kohlschreiber und Haas direkt aufeinander.
Tommy Haas demonstrierte beim ATP-Turnier in Halle eindrucksvoll, dass er auch mit 34 Jahren und nach zahlreichen Verletzungen noch zu Top-Leistungen fähig ist. Sein Finalsieg über Roger Federer reichte jedoch nicht aus, um noch das Ticket für die Olympischen Spiele in London zu ergattern.
"Es ist traurig, dass der DOSB es nicht versucht hat, sich mehr für deutsche Spieler einzusetzen", sagte er der Zeitung Sonntag Aktuell. Dabei dachte er nicht nur an sich, sondern auch an Florian Mayer. "Er hat sich ein Top-Ranking über Jahre aufgebaut. Er hätte es auch verdient", so Haas.
Zum Stichtag 11. Juni hatte Haas die Kriterien nicht erfüllt. Der Weltverband ITF macht einen Platz unter den besten 56 der Weltrangliste nach den French Open zur Bedingung. Die deutschen Kriterien sind noch strenger: Gefordert wird ein Platz unter den ersten 24 der bereinigten Weltrangliste. Derzeit ist er die Nummer 50.
Nicht nur der DOSB wird daher mit Spannung verfolgen, wie Haas sich nun in Wimbledon, wo übrigens auch das olympische Tennisturnier ausgetragen wird, schlägt. "Ich will dort ein wenig Schaden anrichten", erklärte der mit einer Wildcard ausgestattete Haas im Interview mit der Bild am Sonntag lässig kämpferisch.