Die Ära von Thomas Tuchel bei Borussia Dortmund begann mit einem glanzlosen Auswärtssieg. Bei seinem Pflichtspiel-Debüt auf der Trainerbank der Westfalen feierte der Nachfolger von Jürgen Klopp im Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde für die Europa League einen glücklichen, aber wichtigen 1:0 (1:0)-Erfolg beim österreichischen Bundesligisten Wolfsberger AC. Die Kärtner sind die erste von insgesamt zwei Hürden, die der BVB auf dem Weg in die Gruppenphase nehmen muss.
Für Überraschungen sorgte zunächst die Aufstellung: Tuchel nominierte Zugang Roman Bürki für das Tor, zog außerdem Youngster Julian Weigl (19) dem Elf-Millionen-Einkauf Gonzalo Castro für die Startelf vor und berief Hofmann für das Mittelfeld. Zur Torwart-Diskussion bestätigte der BVB-Coach vor dem Anpfiff, dass die Frage nach der Nummer eins noch nicht entschieden sei, er jedoch beiden Keepern in den Duellen gegen Wolfsberg eine Chance geben will. Im Rückspiel wird folglich Weltmeister Roman Weidenfeller zwischen den Pfosten stehen.
Bürki und die 6000 euphorischen BVB-Fans erlebten indes einen vielversprechenden Auftakt, denn Pierre-Emerick Aubameyang verfehlte nach bereits 80 Sekunden das Tor mit einem Kopfball nur knapp. Die Marschroute der Gastgeber war klar, sie suchten ihre Außenseiterchance mit Kontern aus einer massiven Abwehr. Die war jedoch beim schnellen Angriff der Borussen zum 1:0 durch Hofmann nach Vorlage von Henrich Mkhitaryan völlig überfordert.
Dortmund nur in der ersten Halbzeit stark
Der BVB war dem österreichischen Bundesligisten bis zur Pause in allen Belangen überlegen, kontrollierte mit großer Passsicherheit das Mittelfeld und strahlte stets Torgefährlichkeit aus. Vier Wochen nach dem Trainingsauftakt präsentierte sich Dortmund bis dahin in beachtlicher Form und ließ bis zur Pause kaum Offensiv-Aktionen der Wolfsberger zu.
Die erste hochkarätige Chance vergaben die Gastgeber durch Thomas Zündel (61.), nachdem Marco Reus die Vorentscheidung verpasst hatte. Die Borussen wirkten in dieser Phase gegen aufopfernd kämpfende Wolfsberger nicht mehr so konzentriert, und Bürki erhielt Gelegenheit seine Qualitäten zu zeigen. Schließlich musste Mkhitaryan nach einem Kopfball von Tadej Trdina (70.) sogar auf der Linie klären.
"Der Platz wurde schlechter, die Beine schwerer, und dann kam der Gegner. Da hatten wir auch Glück. Wir sind am Ende froh, gewonnen und zu null gespielt zu haben. Wir wissen, dass wir alle noch nicht bei einhundert Prozent sind, deshalb zählt derzeit nur der Einzug in die nächste Runde", meinte Torschütze Hofmann bei Sport1.