Frankreich braucht nach der nur zweijährigen Ära von Laurent Blanc wieder einen neuen Nationaltrainer. Didier Deschamps gilt als Favorit auf den Posten. Wer es aber auch immer wird, in der Equipe Tricolore gibt es mal wieder viele Baustellen.
Das WM-Chaos in Südafrika ist noch in bester Erinnerung und eigentlich dachte man in Frankreich, diese Zeiten gehörten der Vergangenheit an. Doch in der Equipe Tricolore regiert schon wieder das Chaos. Trainer Laurent Blanc will nicht mehr, einige Spieler schrieben wieder negative Schlagzeilen und die Aufarbeitung dauert weiter an. Blanc lehnte ein Angebot zur Verlängerung seines auslaufenden Vertrags ab.
"In unseren Gesprächen ist es uns nicht gelungen, eine gemeinsame Basis für die Leitung des französischen Nationalteams zu finden", schrieb Blanc 48 Stunden nach erfolglosen Verhandlungen mit FFF-Präsident Noël Le Graët in einer Stellungnahme. "Er schließt das Kapitel der vergangenen zwei Jahre mit einem bitteren Geschmack", analysierte die Zeitung Le Dauphiné Libéré.
Platini bedauert Blancs Entscheidung
Bei der Frage des Nachfolger halten viele eine erneute Besetzung aus dem Weltmeister-Team von 1998 für die richtige Lösung. Auch UEFA-Präsident Michel Platini wünscht sich einen Trainer aus dieser Generation, Didier Deschamps gilt als Favorit. "Wenn Blanc geht, wäre Deschamps sicher ein guter Kandidat, wie andere auch. Er kennt den Laden ganz gut", erklärte Platini.
Als "wirklich schade" wertete Frankreichs Legende den Abgang Blancs, "die Mannschaft hat sich unter ihm weiterentwickelt." Im Anschluss an das Vorrundenaus bei der WM 2010 hatte Blanc das Amt von Raymond Domenech übernommen, sein Team blieb zeitweise in 23 Spielen nacheinander ungeschlagen. Während national immer noch Skepsis vorherrschte, wurden die Franzosen in internationalen Medien zum Geheimfavoriten erklärt - die Skeptiker sollten Recht behalten.