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Bayern schaffte es Reals Aufbauspieler Alonso erfolgreich zu stören, Mesut Özil wurde abgedeckt oder gefoult. Ronaldo hatte nur in der ersten Hälfte vereinzelt den Platz, den er braucht und auch Di Maria sieht man vom 0:1 ab - wurde im Kollektiv aus dem Spiel genommen. Mourinho versuchte mit zwei zentralen Spielern gegenzusteuern, aber auch Kaka und Granero änderten am Bayern-Übergewicht im Mittelfeld nichts.
An manchen Tagen haben Bayern und Real viel gemeinsam. Nicht selten hängt das Abschneiden der beiden Teams davon ab, ob einer der starken Außenspieler auf den Flügeln sich durchsetzt und mit einer Einzelaktion das Spiel entscheiden kann. Bayern konnte diese Berechenbarkeit besser aufweichen. Durch den offensiven Achter Toni Kroos und das starke zentrale Mittelfeld konnte man das Spiel durch die Mitte beherrschen. Siegen konnte man allerdings in der regulären Spielzeit nicht.
Das Spiel endete über 210 Minuten betrachtet remis. Bayern hinterließ insgesamt den besseren Eindruck, doch es bleibt zu vermuten, dass der Clasico für Madrid einen entscheidenden Kraft- und Konzentrationsnachteil bedeutete. Das Duell Real Madrid gegen Bayern München war jedenfalls ein Spiel auf Augenhöhe. Anders als die Begegnung zwischen Barca und Chelsea in der letztlich der Außenseiter siegte.
Das Duell Bayern gegen Chelsea verspricht eine ganz andere Partie zu werden. Spötter behaupten, dass sich im Endspiel zwei Ersatzmannschaften gegenüberstehen. Vier Stammspieler von Chelsea sind gesperrt (John Terry, Branislav Ivanovic, Ramires und Raul Meireles). Bei Bayern fehlen David Alaba, Holger Badstuber und Luiz Gustavo. Letztlich sind die Bayern nach dem starken Spiel in Madrid im Finale jetzt der Favorit.
Michel Massing