Nach dem Spiel ist vor dem Spiel lautet eine alte Sportler-Weisheit. Das gilt nach dem DFB-Pokalfinale besonders für die Bayern, die noch das Endspiel in der Champions League vor sich haben. Doch gelingt es nach dem Debakel gegen Dortmund die "richtigen Lehren" zu ziehen, wie Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge fordert?
Es hätte die Feier eines von zwei Titeln in dieser Saison sein sollen, doch beim Bankett nach dem Final-Debakel gegen Borussia Dortmund wirkten die Verantwortlichen der Bayern weit nach Mitternacht ratlos und verlassen, schließlich hatten sich die Spieler schnell ins Bett verabschiedet.
Keine Meisterschale, kein DFB-Pokal - und mit einem Auftritt wie bei der Schmach gegen Borussia Dortmund wird es auch im Heim-Finale der Champions League am Samstag gegen den FC Chelsea keinen Titel geben.
"Jedes Tor der Dortmunder, das wir da erlebt haben, ist wie so eine Watschn", schilderte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge seine Empfindungen an einem der bittersten DFB-Pokal-Abende in der glorreichen Vereinshistorie. "Wenn man 2:5 verliert, ist das kein Zufall, dann ist das auch nicht Pech, sondern - man muss es klar und deutlich sagen - eine Blamage." Diese war nach dem Schlusspfiff den vom BVB-Anhang verhöhnten Bayern-Profis deutlich anzusehen, als sie abseits der Dortmunder Freudentänze mit hängenden Köpfen zu ihren Fans und später zur Siegerehrung schlichen.
Haben die Bayern die richtigen Lehren gezogen?
Nun müssen die Münchner die Saison mit dem Coup im Heim-Finale retten. Auch wenn Bundestrainer Joachim Löw den Bayern eine "riesen Reaktion" und einen Titel zutraut - beim Blick auf die Defensivleistung von Berlin wird es einem Angst und Bange vor dem Duell gegen Didier Drogba und Fernando Torres.