
Der Badminton-Skandal bei Olympia schlug hohe Wellen. Die betroffenen acht Doppel-Spielerinnen aus China, Südkorea und Indonesien wurden umgehend nach Hause geschickt. Der Weltverband will im November über eine erneute Reform des Wettbewerbsmodus entscheiden. Die Verantwortlichen des BWF kündigten in London an, über die Abschaffung der Gruppenspiele beraten zu wollen. Die betroffenen Teams hatten versucht, durch absichtliche Niederlagen in ihren letzten Vorrundenspielen einen leichteren Weg in der K.o.-Phase zu bekommen. Auch weitergehende Veränderungen im Verband wollte die BWF-Führung am Sonntag nicht ausschließen. Den Status als olympische Sportart sieht Verbandschef Kang Young-Joong aus Südkorea durch die Affäre aber nicht gefährdet. Zudem betonte er, die Entscheidung zur Disqualifikation der Spielerinnen sei nicht auf Druck des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gefallen. Der BWF-Präsident kündigte für die kommenden Wochen intensive Untersuchungen an. "Dieser Vorfall wird leider Bestandteil unserer olympischen Geschichte sein, aber es gab hier in London auch spektakulären Sport zu sehen", sagte BWF-Geschäftsführer Thomas Lund aus Dänemark. Auch andere Sportverbände hätten im Laufe ihrer Geschichte Probleme zu lösen gehabt, ohne dass der Sport infrage gestellt worden sei. Nach Angaben von Spielern und Trainern hat es allerdings auch schon in der Vergangenheit zahlreiche Manipulationen insbesondere durch chinesische Spieler gegeben. Der Weltverband hatte Anfang des Jahres sogar eine Kommission zur Untersuchung eingesetzt. Bis zu den Olympischen Spielen war allerdings nichts geschehen.