Andy Murray hat bei den US Open das Finale erreicht. Er besiegte bei widrigen Bedingungen Tomas Berdych mit 5:7, 6:2, 6:1, 7:6. Zwischenzeitlich blies der Wind ihm die Mütze vom Kopf, was ihn womöglich den ersten Satz kostete, die Nerven verlor Murray aber nicht.
Der Schotte steht damit zum fünften Mal in seiner Karriere in einem Finale eines Grand Slam Turniers, einen Titel konnte er bisher allerdings noch nicht gewinnen. Sein Gegner wird in der Partie zwischen Titelverteidiger Novak Djokovic und dem Spanier David Ferrer ermittelt.
Das zweite Halbfinale wurde wegen einer Unwetterwarnung jedoch dann abgebrochen. Djokovic lag gegen Ferrer mit 2:5 zurück, als die Organisatoren beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres entschieden, die Partie zu vertagen. Sie soll nun am Sonntag fortgesetzt werden. Damit verschiebt sich das Herren-Endspiel wie schon in den vergangenen vier Jahren zwangsläufig auf Montag.
Die US Open-Organisatoren hatten am sogenannten Super Saturday mit dem Wetter zu kämpfen. Das für den Abend geplante Damen-Endspiel zwischen Victoria Azarenka und Serena Williams wurde wegen der erwarteten heftigen Stürme und Regenfälle frühzeitig auf den Sonntag verschoben. Auch Murray und Berdych mussten gut eineinhalb Stunden warten, ehe der Regen aufhörte und sie ihr Match beginnen konnten. Starker Wind sorgte aber für teilweise widrige Bedingungen.
Er blies so stark, dass Murray und Berdych immer wieder ihre Aufschlagversuche unterbrechen mussten oder abdrehende Bälle nicht richtig trafen. Anfang des zweiten Satzes musste der Schiedsrichter sogar während eines Ballwechsels das Match unterbrechen, weil eine Plastiktüte über den Center Court wehte.
In den ersten Minuten der Partie schien Andy Murray besser mit den Bedingungen klar zu kommen. Ein frühes Break bescherte ihm eine 2:1-Führung, doch dann wurde er ein Opfer des Windes. Beim Stand von 30:40 und Breakball für Berdych hatte Murray eigentlich mit einem schönen Stoppball zum 40:40 ausgeglichen. Allerdings hatte ihm Sekundenbruchteile vor Ende des Ballwechsels der Wind die Mütze vom Kopf geweht.
Berdych protestierte und nach einer angeregten Diskussion mit dem Schiedsrichter wurde regelkonform der Ballwechsel wiederholt. Murray gab den Punkt und damit seinen Aufschlag ab. Die Partie war wieder offen und beim Stand von 6:5 gelang Berdych tatsächlich das Break zum 7:5-Satzgewinn. Der erste Durchgang war geprägt von vielen Fehlern auf beiden Seiten, die Probleme mit den äußeren Bedingungen waren bei Murray und Berdych offensichtlich.
Murray dominiert zwischenzeitlich
Der Schotte stellte sich mit zunehmender Spieldauer aber besser darauf ein. Er minimierte die Anzahl seiner Fehler und übernahm die Kontrolle über das Match. Mit 6:2 und 6:1 holte er sich im Schnelldurchgang die nächsten beiden Sätze und spätestens als er im vierten Durchgang mit 3:0 führte schien die Partie gelaufen.
Doch ausgerechnet in dieser Phase schlich sich bei Murray der Schlendrian ein. Im Gefühl des sicheren Sieges ließ er die Zügel schleifen und seinen Gegner ins Spiel zurückkommen. Berdych glich zum 3:3 aus und zwang seinen Rivalen schließlich in den Tiebreak.
Dort führte der Tscheche plötzlich mit 5:2 und die US Open-Organisatoren mussten um ihren Zeitplan bangen, denn jederzeit wurde Regen erwartet. Doch auch Murray schien keine Lust auf eine Hängepartie zu haben und arbeitete sich zurück. Nach 3:58 Minuten verwandelte er schließlich seinen zweiten Matchball.