Mit einem Schockerlebnis hat die Saison für Hoffenheim begonnen. Das Aus gegen den Regionalligisten Berliner AK war peinlich, die Art und Weise wie Hoffenheim beim 0:4 unterging, muss den Fans im Hinblick auf die Bundesliga Angst gemacht haben.
Während sich der Berliner AK in der ersten Runde des DFB-Pokals in einen Rausch spielte, agierte 1899 Hoffenheim völlig konfus und hilflos. Trainer Markus Babbel rieb sich auf der Trainerbank verwundert die Augen und konnte das Elend kaum fassen. Am Ende hatte der Bundesligist völlig verdient mit 0:4 verloren und der Berliner AK den größten Erfolg der Vereinsgeschichte gefeiert.
"Man kann Ausscheiden, aber die Art und Weise ist für mich erschreckend. Wir sind jetzt bitterbös hingefallen und müssen wieder aufstehen", erklärte Babbel auf der Homepage von 1899 Hoffenheim sichtlich geschockt.
1468 Zuschauer im Berliner Poststadion waren Zeugen eines denkwürdigen Pokalspiels, das für den krassen Außenseiter perfekt begann. Metin Cakmak sorgte schon in der dritten Minute mit dem 1:0 dafür, dass den Berlinern Flügel wuchsen. Mit einem Drehschuss von der Strafraumgrenze hatte er den einige Schritte vor seinem Kasten lauernden 1899-Neuzugang Tim Wiese überwunden.
Hoffenheim schien geschockt und konnte sich nicht aus seiner Lethargie befreien. Beinahe teilnahmslos ließen die Gäste den Außenseiter gewähren. Keine Leidenschaft, kein Zweikampfverhalten, kein Spielfluss Hoffenheim lieferte eine erschütternde Leistung ab. Ganz anders die Berliner, die sich weitere Chancen erspielten.
Berliner AK wie im Rausch
1899-Keeper Tim Wiese verhinderte bei einem Kopfball von Kevin Kruschke zunächst Schlimmeres. Auch Cakmak konnten eine weitere Gelegenheit nicht nutzen. Besser machte es Justin Gerlach (31.) bei einem Konter. Er lief - allerdings aus Abseitsposition - mit dem Ball seelenruhig auf Wiese zu und schob das Leder am Torwart vorbei zum 2:0 ins Netz. Kurz vor der Pause kullerte der Ball zum dritten Treffer über die Linie, nachdem Wiese den Schuss von Kruschke nur noch berühren konnte (40.).
Das Häuflein mitgereister Hoffenheim-Fans schickte die eigene Mannschaft noch mit der Aufforderung "wir wollen Euch kämpfen sehen", in die Kabine, gehört hatten es die Spieler offenbar nicht. Wer glaubte, die TSG würde nach der indiskutablen ersten Halbzeit ernst machen und zu einem Sturmlauf ansetzen, der wurde eines Besseren belehrt.
Tim Wiese leitet vierten Gegentreffer ein
Babbel versuchte es zur zweiten Halbzeit mit zwei neuen Spielern, brachte Sejad Salihovic und Takashi Usami. Neuzugang Joselu von Real Madrid durfte weiter nicht ran. Doch nach nur fünf Minuten war Hoffenheim endgültig erledigt. Dieses Mal trug auch Kapitän Tim Wiese seinen Teil zum Untergang bei. Mit einem verunglückten Abstoß bediente er Cakmak und der ließ sich nicht lange bitten und schob in der 50. Minute zum 4:0 ein.
Berlin zog sich nun zurück und verteidigte zumeist tief in der eigenen Hälfte stehend das Ergebnis. Wirklich in Bedrängnis gerieten die Hausherren dabei nicht, Hoffenheim hatte sich längst seinem Schicksal ergeben. Eine Woche bleibt Markus Babbel jetzt noch Zeit, die Hoffenheimer wieder aufzurichten, denn mit so einer Leistung droht beim Bundesligastart bei Borussia Mönchengladbach das nächste Debakel.