Hannover 96 hat auch dank Leon Andreasen einen perfekten Saisonstart hingelegt. Die Mannschaft von Mirko Slomka gewann gegen am Ende nur noch neun Spieler des VfL Wolfsburg mit 2:0 und unterstrich damit ihre Europacup-Ambitionen.
Wolfsburg spielte lange Zeit in doppelter Unterzahl. Youngster Maximilian Arnold sah wegen groben Foulspiels gegen Karim Haggui (32.) die Rote Karte, Neuzugang Timm Klose erhielt wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot (52.). Als der VfL dennoch angriff, lief er noch in einen Konter, den Szabolcs Huszti (84.) abschloss.
96 überraschte seine Fans zum Bundesliga-Auftakt mit einer zumindest in der ersten Halbzeit richtig starken Vorstellung, musste in der zweiten Halbzeit aber trotz doppelter Überzahl noch um die drei Punkte zittern. Für Wolfsburg und Trainer Dieter Hecking ging mit der Niederlage eine beeindruckende Serie zu Ende. Zuletzt war der VfL zehn Runden lang ungeschlagen geblieben. Zudem war es die vierte Pleite in der niedersächsischen Landeshauptstadt nacheinander.
Hannover zeigt sich spielfreudig
Nach einer durchwachsenen Vorbereitung agierte Hannover von Beginn an spielfreudig und kreierte immer wieder gute Chancen. Die Aggressivität in den Zweikämpfen und das schnelle Umschaltspiel nach vorne erinnerten in der ersten Halbzeit sogar phasenweise an die glanzvollen Europacup-Auftritte der vorvergangenen Saison.
Vor allem die Neuzugänge Leonardo Bittencourt und Edgar Prib wirbelten die Defensive der Gäste im ersten Abschnitt ein ums andere Mal durcheinander. Zudem zeigte sich Torjäger Mame Diouf von den anhaltenden Wechselgerüchten um seine Person unbeeindruckt. Der Senegalese war ein ständiger Gefahrenherd für die Wölfe-Abwehr. Zur Halbzeit applaudierten Trainer Slomka und der Großteil der 44.800 Zuschauer.
Doch auch die Wölfe spielten bei der Rückkehr von Hecking an seine alte Wirkungsstätte lange Zeit gut mit und hatten trotz der frühen Unterzahl ihren Anteil an dem unterhaltsamen Spiel. Bereits nach 78 Sekunden hätte das Team um den Spielmacher Diego in Führung gehen müssen: Koo Ja-Cheol scheiterte aus acht Metern am glänzend reagierenden Nationaltorhüter Ron-Robert Zieler.
Andreasen trifft nach seiner Rückkehr
Fortan übernahm 96 das Kommando. Während Bittencourt (6.) und Prib (12.) sowie Diouf (9.) zunächst noch in VfL-Schlussmann Diego Benaglio ihren Meister fanden, traf kurz darauf Andreasen. Der zuletzt lange verletzte Däne (Kreuzbandriss) erkämpfte sich das Leder im Mittelfeld und schob nach einem feinen Doppelpass mit Diouf aus kurzer Distanz unbedrängt ein.
In der zweiten Halbzeit bot sich zunächst ein völlig anderes Bild. Wieder drängten die Gäste, und Hannover hatte trotz Überzahl alle Hände voll zu tun, den Vorsprung zu behaupten. Zunächst blieb VfL-Stürmer Ivica Olic an Zieler hängen (47.), dann traf Koo aus dem Gewühl nur die Latte (48.).
Im weiteren Verlauf bekamen die Gastgeber die Partie zwar wieder etwas besser in den Griff, ließen aber Konsequenz vermissen. So verpassten Diouf (50., 58. und 68.), Huszti (70.) und Bittencourt die frühzeitige Vorentscheidung. Glück hatte 96, als der eingewechselte Marcel Schäfer aus spitzem Winkel knapp verzog (77.).