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Die Folge: In der Konstrukteurswertung rangiert Mercedes lediglich auf Platz fünf mit 98 Punkten. Red Bull hat schon 216 Zähler, Ferrari 152, Lotus 144 und McLaren 142. Ein starker Auftritt von Schumacher und Rosberg beim Großen Preis von Deutschland vor vielen Mitarbeitern des Konzerns mit dem Stern täte also in jeder Hinsicht gut.
Wie gehts es mit Schumacher weiter?
Zumal auch andere Dinge noch geklärt werden müssen. Noch immer verhandelt Mercedes mit Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone über das neue Concorde Agreement, das die Verteilung der Gelder regelt. Mercedes beharrt auf seiner Formel-1-Tradition, Ecclestone stuft sie als Neuling ein - um Zuschüsse zu sparen.
Hinzu kommt die Frage nach der Zukunft von Schumacher, der sich bei der Beantwortung von nichts und niemanden drängen lassen will. Ein Sieg wie 2006 - der bislang letzte eines deutschen Piloten auf dem Hockenheimring - am Sonntag könnte die Entscheidungsprozesse womöglich beschleunigen. Dafür muss Schumacher aber voll konzentriert sein.
Kommt er oder kommt er nicht?
Und während Schumacher in jedem Fall am Rennen teilnehmen wird, ist der Besuch von Formel 1-Boss Bernie Ecclestone weiter fraglich. Obwohl sein exklusiver Wohn-Truck mit schönsten Blumen geschmückt und der Kunstrasen vor der Tür ausgerollt wurde, ist der Besuch am Hockenheimring noch nicht bestätigt.
Denn die Lage ist brisant, nachdem sein ehemaliger Geschäftspartner den Briten erneut schwer belastet hat. Der frühere BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky sagte inzwischen als Zeuge im Verfahren gegen Ecclestone bei der Staatsanwaltschaft in München aus. Und die arbeitet mit Hochdruck an einer Anklage gegen den Engländer.
Ecclestone bestreitet die Anschuldigungen
Nach übereinstimmenden Berichten von Süddeutsche Zeitung und Münchner Merkur wiederholte Gribkowsky sein Geständnis aus dem Prozess und beschuldigte Ecclestone erneut, ihm 44 Millionen Dollar Schmiergeld gezahlt zu haben. Der Ex-Banker war im Juni wegen Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung zu achteinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig.
Ecclestone bestreitet die Schmiergeld-Anschuldigungen vehement. Er beteuerte mehrfach seine Unschuld. Dass er Gribkowsky bestochen haben soll, bezeichnete er als "Unsinn". Das einzige, was stimme, sei, dass er Gribkowsky zehn Millionen Pfund gezahlt habe, räumte Ecclestone ein.
"Damit er mit dem Blödsinn aufhört, mir permanent Andeutungen zu machen, wie er mich bei den britischen Steuerbehörden hinhängen kann", hatte Ecclestone in einem Interview dem Nachrichtenmagazin Focus vor drei Wochen gesagt. Darin hatte Ecclestone auch angekündigt: "Natürlich fahre ich nach Hockenheim."