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Das ist die eine Seite der Medaille. Am Tabellenende ist es hingegen für drei Teams schon fast zappenduster. Für den Sechzehnten Hoffenheim sind es schon sieben Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Die Badener werden schon froh sein, wenn sie sich Augsburg und Fürth vom Leib halten. Die Schwaben und die Franken haben zehn Zähler Rückstand auf den Fünfzehnten Wolfsburg, einen Rückstand, den noch kein Team im Abstiegskampf aufholen konnte.Wo ist da die Spannung? Ganz ehrlich, wenn Sie nicht gerade aus einer der drei Städte stammen, ein Hoffenheim-Hasser sind oder in Nürnberg wohnen, wird es ihnen herzlich egal sein, welche von den drei grauen Mäusen noch eine Chance über die Relegation erhält. Zu mehr wird es eh nicht mehr reichen.
Wenige Highlights
Wo waren außer in München weitere Glanzlichter in der Hinrunde zu finden? Wenn Sie nun Fortuna antworten, kann ich Ihnen nur sehr eingeschränkt zustimmen. Der Aufsteiger hat zwar schon satte 21 Punkte auf dem Konto. Doch diese resultieren aus langweiligem Defensivfußball des von Norbert Meier taktisch bestens aufgestellten Teams. Der Trainer schaffte es aus sehr bescheidenen Mitteln ein Team mit einer erstaunlichen Effektivität zu basteln.
So bleiben eigentlich nur zwei Attraktionen neben den Bayern zu nennen, die für Abwechslung sorgten und auf die man sich auch in der Rückrunde freuen darf. Der SC Freiburg bewies gleich mehrmals, dass er einem Gegner sein Spiel aufzwingen kann und durch große Laufleistungen in der Lage ist, es mit den Großen der Liga aufzunehmen. Doch damit genug der Lobeshymnen, hatte doch erst vor Kurzem mein Kollege Malte Asmus das hohe Lied auf Christian Streich gesungen.
Eintracht Frankfurt hat seine Fans total verzückt. Armin Vehs Mannschaft bietet insbesondere im heimischen Stadion regelmäßig ein Spektakel an. Die Gegner werden in schöner Regelmäßigkeit auseinander genommen, so dass sich mancher Fan schon an die Zeit mit Anthony Yeboah und Uwe Bein erinnert fühlt. Zwar stimmt von Zeit zu Zeit noch nicht die Balance zwischen Offensive und Defensive. Dem Spaß auf den Rängen tut dies aber keinen Abbruch.
Ein Vorschlag zur Regulierung
Reichen diese zwei Highlights, um uns die Bundesligawochenenden zu versüßen, wenn die großen Entscheidungen schon gefallen sind? Ein wenig mehr Spannung würde der Liga gut tun. Nur wie könnte man diese erreichen?
Wie in der Gesellschaft klaffen Oben und Unten in der Bundesliga immer weiter auseinander. Das liegt an der immer größer werdenden Spanne bei den Werbeeinnahmen, den Preis, den die Sportartikelausstatter zu zahlen bereit sind und auch an den TV-Einnahmen. In der nächsten Saison werden die Bayern fast 33 Millionen (plus sechs) bekommen, der Letzte der Liste die Hälfte (plus 3 Millionen). Im Gegensatz zu den bisherigen Auszahlungen werden dabei die Leistungen der letzten fünf statt der letzten vier Spielzeiten berücksichtigt, was für die Planungssicherheit der Clubs gut ist, aber ein Vorankommen für unten platzierte Clubs erschwert, somit der Besitzstandswahrung dient.