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Vor den Toren von Berlin, in Potsdam, heißt das Stadion in guter, alter Tradition noch Karl-Liebknecht-Stadion. Dazu passt, dass Babelsberg 03 eine alternative Fanszene aufweist, die man gerne mit St. Pauli vergleicht. Dazu wiederum passt, dass Dietmar Demuth den Club aktuell trainiert. Der wurde zwar in Querfurt im heutigen Sachsen-Anhalt geboren, durchlief aber eine waschechte Hamburger Sozialisation und war sowohl als Spieler wie als Trainer lange Jahre dem FC St. Pauli treu.
Diese Fusion-Identität nutzte den Babelsbergern aber auch nichts beim Versuch, im zehnten Versuch in Folge endlich mal wieder ein Pokalspiel gegen westdeutsche Clubs zu gewinnen. Seit 1999 scheiterte man an Freiburg, Bochum, Hertha, Mönchengladbach, Stuttgart, Duisburg, Mainz, Leverkusen, Stuttgart und jetzt erneut Duisburg. Zwischendurch gelang nur ein Sieg gegen Hansa Rostock.
Rostock selbst ist nicht gerade eine Pokalmannschaft. Zwar gewann der FC Hansa 1991 als letzter Club den alten FDGB-Pokal, aber im DFB-Pokal war meistens früh Schluss für einen den erfolgreichsten Ostclubs nach der Wiedervereinigung. Lediglich 2000 zog Hansa bis ins Halbfinale ein, wo dann erst der FC Bayern zu stark war für Andreas Zachhubers Mannschaft. In der aktuellen Runde reichte auch eine zweimalige Führung zu Hause gegen Bochum nicht zum Einzug in die 2. Runde, am Ende siegte der VfL im Elfmeterschießen.
Eine traditionsreiche ostdeutsche Spielstätte ist der Berliner Jahnsportpark. Seit jeher trägt der BFC Dynamo hier seine großen Spiele aus, schon zu DDR-Zeiten zog man aus dem Sportforum Hohenschönhausen hierher um. So auch für das Pokalspiel gegen Kaiserslautern, das mit 0:3 erwartbarerweise, aber achtbar verloren ging. Ganz und gar nicht achtbar dann aber die Szenen nach dem Spiel, als Hunderte von Hooligans den Gästeblock stürmten und Anhänger des FCK angriffen.