
Länger als zwei Jahre hielt es Béla Guttmann selten bei einem Club aus. Er zog um die Welt und hinterließ bleibende Spuren. Der Ungar lehrte Brasilien das 4-2-4, entdeckte Eusebio, beendete Reals Europacup-Dominanz und verfluchte Benfica. sportal.de stellt einen legendären Spieler, Trainer und Geschäftsmann vor.
Er hatte einen schwierigen Charakter und war ruhelos. Länger als zwei Jahre hielt es Béla Guttmann selten bei einem Club aus. So zog er um die Welt und hinterließ bleibende Spuren. Er lehrte Brasilien das 4-2-4, entdeckte Eusebio, beendete Reals Europacup-Dominanz und verfluchte Benfica. sportal.de stellt den legendären Spieler, Trainer und Geschäftsmann aus Ungarn vor.
Was 2001 in Kassel als Nachlass von Bela Guttmann versteigert wurde, passte bequem in zwei Bananenkartons und einen Koffer. Ein paar persönliche Gegenstände, einige Briefe und Dokumente - mehr war nach seinem Tod 1981 nicht übrig geblieben. Und auch die Erinnerungen an den Mann, der zwischen 1933 und 1974 in elf Ländern auf zwei Kontinenten arbeitete, sind mittlerweile fast völlig verblasst.
Dabei war der 1899 in Budapest geborene Sohn eines jüdischen ungarischen Tanzlehrerehepaars einer der erfolgreichsten Trainer aller Zeiten. Er feierte 17 nationale Titel und zwei Europapokal-Siege und hat den Fußball dieser Epoche geprägt wie kaum ein anderer. Seiner Zeit war Guttmann in vielerlei Hinsicht weit voraus.
Fußball schon früh als lukratives Geschäft verstanden
Früh hatte er begonnen, im Fußball ein sehr lukratives Geschäft zu sehen. Als in Deutschland der Profisport noch als schmutzig und unehrlich verpönt war, verdiente Guttmann in Österreich bereits gutes Geld. Angeblich kassierte der elegante und technisch beschlagene Mittelläufer Anfang der 20er Jahre alleine knapp ein Viertel des gesamten Saisonetats seines damaligen Clubs Hakoah Wien - Guttmann zahlte es zurück, indem er den rein jüdischen Club 1925 zur österreichischen Meisterschaft führte. Seine Popularität nutzte er auch, um seine eigene Tanzschule zu promoten.