
Barcelona gegen Chelsea erinnerte an ein Handballspiel. Die erste Hälfte von Real gegen Bayern war Basketball, die zweite Rasenschach, die Entscheidung fiel im Roulette. Warum Toni Kroos alle überragte, Gomez kein Blinder ist und Real unterlegen war, beleuchtet sportal.de in seiner Taktikanalyse.
Das zweite Halbfinale der Champions League in diesem Jahr war nicht weniger spannend als das erste, dennoch grundverschieden. Während die Begegnung Barca gegen Chelsea einem Handballspiel glich, bei dem letztlich der Außenseiter gewinnen konnte, erinnerte Real gegen Bayern zunächst an ein Basketballspiel, dann an ein Schachspiel, letztlich war es Roulette.
Es gab unterschiedliche Phasen im Spiel, die erste Halbzeit glich der zweiten nur in der Tatsache, dass größtenteils dieselben Spieler auf dem Platz standen. Warum Bayern am Ende verdient ins Endspiel eingezogen ist, letztlich aber vom Glück im Elfmeterschießen abhängig war, versuchen wir in unserer Taktikanalyse nachzuzeichnen.
Das Spielgeschehen: Real - Bayern
Bayern zeigte sich zu Beginn der Partie unsortiert und wurde von einem furios aufspielenden Real Madrid stark unter Druck gesetzt. Madrid übte Druck auf den Spielaufbau der Bayern aus. Mesut Özil und vor allem der heimliche Spielmacher Xabi Alonso konnten so einige gefährliche Situationen kreieren. So spielte Alonso einige tolle Diagonalbälle, die die Bayerndefensive aufrissen. Di Maria wusste zu Beginn gegen David Alaba zu gefallen.
Das erste Tor war die Konsequenz der anfänglichen Überlegenheit der Gastgeber und doch war es ein glücklicher Treffer. Marcelo hatte auf die rechte Seite geflankt, Angel Di Maria nahm das Spielgerät im Sechzehner volley und David Alaba bekam den Ball unglücklich an den Arm. Der Elfmeter war eine Auslegungssache des Schiedsrichters. Nachdem Bayern Chancen durch Robben und Ribery vergab, machte Real auch den zweiten Treffer.
Treffer zwei: Kroos, Özil, Ronaldo
Kroos agierte bei einer Abwehraktion unglücklich und der Ball gelangte zu Mesut Özil, der in seiner ihm eigenen Qualität blitzschnell und perfekt Cristiano Ronaldo freispielte. Kurz zuvor hatte sich Philipp Lahm etwas nach Außen, in Richtung Marcelo orientiert, sich von Ronaldo weg bewegt, und so stand der Portugiese völlig alleine an der Sechzehnerkante und verwandelte zum 2:0.