
Als das europäische Fußball-Herz noch in Prag, Budapest und Wien schlug, wurde der er erste Versuch gestartet, ein kontinentales Turnier auf die Beine zu stellen. Der Europa-Cup blieb eine exklusive Veranstaltung, erst 1960 wurde schließlich der erste Europameister gekürt.
Als die erste Europameisterschaft in den Jahren 1958-60 durchgeführt wurde, firmierte die Veranstaltung noch unter dem Namen Europapokal der Nationen. Die Idee eines europäischen Kontinentalwettbewerbs war alles andere als neu, stieß damals jedoch nicht auf ungeteilte Gegenliebe bei den einzelnen Mitgliedsverbänden der UEFA.
Andere Kontinente waren da schon weiter. Die Copa America, in der der Südamerikameister ermittelt wurde, konnte bereits auf eine reiche Tradition zurückblicken und wurde seit 1916 ausgespielt. Seit 1956 gab es die Asienmeisterschaft, ein Jahr später wurde erstmals der Afrika-Cup ausgetragen, so war es dann wahrscheinlich auch nur eine Frage der Zeit, bis man auch in der Alten Welt auf den Trichter kam.
Meisl und Delaunay
Wie bereits angeführt, die Idee eines Kontinentalwettbewerbes europäischer Länderauswahlen war nicht neu. Bereits Ende der zwanziger Jahre war auf Initiative der Funktionäre Henri Delaunay aus Frankreich, bis heute Namensgeber des Pokals, und Hugo Meisl, Österreich, ein Wettbewerb ins Leben gerufen worden, der mit Fug und Recht als Vorgänger der heutigen Europameisterschaften betrachtet werden darf.
Das Teilnehmerfeld des ersten Turniers, kurz Europa-Cup genannt, das mit einem Spiel am 18. September 1927 in Prag seinen Anfang nahm, war noch recht übersichtlich. Gemeldet hatten Ungarn, die Tschechoslowakei, Österreich, Italien und die Schweiz. Zufällig war diese Zusammenstellung nicht, das Herz des europäischen Fußballs auf dem Kontinent schlug in diesen Jahren in Mitteleuropa mit den Hochburgen Prag, Budapest und Wien.