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Vier Tore hatte das Berliner Team um Stürmer Wulf-Ingo Usbeck bis zum 21. Spieltag geschossen. Vier Tore konnte auch das Lieblingsteam von Henry Kissinger bis dato erzielen. Nur Hertha BSC Berlin war mit nur drei Heim-Treffern in der Spielzeit 1990/91 noch schlechter. Am vergangenen Wochenende demonstrierten die Kleeblätter erneut ihre Harmlosigkeit.
Asamoah, Djurdjic und Co. erschienen wieder einmal mit einem Messer zu einer Schießerei. So schnitten sie sich zwar regelmäßig den Weg in den Strafraum frei, doch von 16 Versuchen in Richtung Diego Benaglio kamen nur drei Bälle auf das Tor (Quelle: whoscored.com). Wolfsburg versuchte sich sechs Mal weniger, traf einmal mehr und nahm die drei Punkte dankend mit.
Pitchblack heißt es im Englischen, wenn es so dunkel ist, das man nicht einmal mehr die eigene Hand vor Augen sehen kann. Ob die Lage für die Kleeblätter ähnlich düster ist? Schaut man sich den Punktestand an, dann entspringt dem historischen Vergleich kein Funke der Hoffnung. 12 Punkte hat das Büskens-Team nach 21 Spieltagen auf der Habenseite. Schlechter oder gleich schlecht waren immerhin sieben Clubs in der Geschichte der Bundesliga (auf das Drei-Punkte-System umgerechnet).
Alle sieben Mannschaften (Hertha 09/10 und 90/91, Arminia Bielefeld 99/00, BW 90 Berlin 86/87, WSV 74/75, Tasmania 65/66 und Saarbrücken 63/64) gehörten am Ende der Saison zu den Absteigern. Aus einer derart hoffnungslosen Lage konnte sich also noch nie ein Club befreien. Hoffnung könnte die Abwehr der Fürther geben. Mit 35 Gegentoren haben die Kleeblätter die beste Defensive der Tabellenletzen nach 21 Spieltagen in unserem historischen Vergleich.
In der Bundesliga gibt es aktuell vier Teams, die mehr Gegentore als Fürth kassiert haben (Hoffenheim, Stuttgart, Hannover, Bremen). Schalke 04 hat genauso viele Gegentore wie Fürth bekommen. Es wird einmal mehr deutlich: Vorne drückt der Schuh. Fürth hat mit nur 13 Toren nach Tasmania Berlin (9 Tore) die schlechteste Trefferquote unserer Tabellenletzten. Ein Königreich für einen Knipser.
3) Das 59-Tage Déjà-vu
Wir fragten am Freitag, ob Jens Keller sein persönliches "Horst Wohlers-Deja-Vu" in München erleben würde? Das ist einfach zu beantworten: NEIN! Der FC St. Pauli konnte 1991 unter Trainer Wohlers in München gewinnen, stieg aber dennoch am Ende der Saison ab. Jens Kellers Schalker waren am Samstag in München nicht einmal nah dran, das Spiel zu gewinnen. Trotzdem sollten die Schalker mit dem Abstieg nichts zu tun haben.