
Der VfL Wolfsburg schlittert in die Krise. Der selbst ernannte Europacup-Anwärter kam im Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 nicht über ein trostloses 0:0 hinaus und blieb zum fünften Mal hintereinander sieglos. Nach sechs Spieltagen steckt das Starensemble von Trainer Dieter Hecking im unteren Tabellendrittel fest.
"Kämpferisch haben wir uns nichts vorzuwerfen. Dass in dieser Phase nicht alles rund läuft, ist glaube ich nachzuvollziehen. Aber wir sind keineswegs zufrieden. Wir haben einen höheren Anspruch als das, was wir momentan liefern", sagte Wolfsburgs Nationalspieler Julian Draxler bei Sky.
Trotz bester Chancen verpassten Nationalspieler Mario Gomez und Co. den erhofften Befreiungsschlag - und so hielten die Fans mit ihrer Meinung nicht hinterm Berg. "Wir wollen euch kämpfen sehen", hallte es schon 20 Minuten vor dem Ende durch die Arena.
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Mainz verdiente sich den Punkt mit einem leidenschaftlichem kämpferischen Auftritt unterdessen redlich. Drei Tage nach der erfolgreichen "Abenteuerreise" nach Aserbaidschan (3:2 in der Europa League beim FK Qäbälä) bewies das Team von Coach Martin Schmidt erneut seine Auswärtsstärke und blieb in der Fremde zum dritten Mal hintereinander ungeschlagen (7 Punkte).
Bei den Wölfen hielt hingegen die schwarze Serie von Gomez. Der Mittelstürmer vergab erneut beste Chancen und wartet auch nach seinem fünften Spiel im VfL-Trikot weiterhin auf seinen ersten Treffer.
Pfiffe gegen VfL-Coach Hecking
Die Stimmung bei den Niedersachsen ist angespannt. Viele Fans bedachten Coach Hecking bei der Mannschaftsvorstellung unmittelbar vor der Partie mit Pfiffen, die Geschäftsführung um Manager Klaus Allofs forderte im Stadionheft eindringlich einen Sieg. "Unsere Elf ist heute mehr als je zuvor in dieser noch jungen Spielzeit gefordert, drei Punkte einzufahren", hieß es im Vorwort, das Spiel gegen Mainz wurde öffentlich zum "Charaktertest" erklärt.
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Und tatsächlich gaben Gomez und Co. zunächst Gas, präsentierten sich bissig in den Zweikämpfen und kamen vor allem nach Standards zu einigen Torchancen. Nach vier Minuten kratzte Mainz-Keeper Jonas Lössl einen Freistoß von Ricardo Rodriguez aus dem Eck, wenig später verfehlte Jeffrey Bruma das Tor nach einem Eckstoß um Zentimeter. Noch knapper war es bei einem Volleyschuss von VfL-Kapitän Jakub Blaszczykowski, der nach Lössls Fausabwehr auf die Querlatte tropfte (36.).
Doch mit zunehmender Spieldauer kamen die Mainzer besser ins Spiel, Wolfsburg fehlte es aus dem Spiel heraus an Präzision und zündenden Ideen. Kurz vor der Pause hätte Mainz sogar in Führung gehen können, als Yunus Malli nach einem Konter freistehend den Ball nicht traf.
Im zweiten Abschnitt hätte Wolfsburg dann treffen müssen. Die 25.876 Zuschauer hatten den Torschrei schon auf den Lippen, als Julian Draxler Lössl umkurvte. Doch Giulio Donati kratzte den Ball im letzten Moment noch von der Linie. Zuvor hatte Gomez bereits zwei Mal (51. und 57.) aus aussichtsreicher Position vergeben.