
Werder Bremen und der 1. FC Nürnberg sind das lebende Bundesliga-Beispiel dafür, dass Tordifferenzen nicht die einzig messbare Statistik sein können. Beide kommen beim Vergleich Tore - Gegentore auf -3. Und doch steht Bremen in der Tabelle viel weiter oben.
Werder Bremen will nach dem Sieg im Nordderby beim HSV das kleine Zwischenhoch nutzen und auch im Heimspiel des 7. Spieltages der Bundesliga gegen den 1. FC Nürnberg dreifach punkten. Dabei dürfte den Hanseaten die Ladehemmung des Clubs bislang zugute kommen.
Geht es jedoch um eigene Treffer, geht es den Werderanern noch schlechter als Nürnberg. Die Franken haben sechs Tore auf der Habenseite, Werder nur fünf. Für die Bremer sprechen jedoch die Anzahl der Siege - während Nürnberg noch keinen einzigen Dreier verbuchen konnte.
Mielitz vs. Schäfer - das Duell der Lebensversicherungen?
In Sachen Gegentreffer sind die Zahlen der Kontrahenten vom Samstag fast identisch. Sebastian Mielitz kassierte bei Werder Bremen acht Tore - in drei Spielen behielt er seine Weiße Weste. Gegenüber Raphael Schäfer bekam einen Treffer mehr ins Gehäuse, musste jedoch in jeder Partie bisher mindestens einmal hinter sich greifen. Und doch ist er derjenige der beiden Torhüter, der als Grund dafür gesehen wird, dass sein Team nicht noch weiter unten steht. "Länderspielreif" und "Schäfer rettet Wiesinger den Job" (dpa) lauteten unter anderem die Schlagzeilen nach dem Remis in Braunschweig vor zwei Wochen.
Mielitz sah sich dagegen mehrfach der Kritik ausgesetzt und musste auch Gerüchte über eine Rückkehr von Vorgänger Tim Wiese über sich ergehen lassen. Wirklich belasten scheint ihn das nicht, aber er bleibt auch angesichts der Weißen Weste realistisch: "Das ist nur eine Momentaufnahme. Ich werde mein Bestes tun, um immer zu Null zu spielen", zitierte die Syker Kreiszeitung Mielitz.
Ginczek fällt bei Nürnberg sechs Wochen aus
Einer, bei dem Mielitz am Sonntag nicht fürchten muss, dass er die Zu-Null-Serie beendet, ist Nürnbergs Daniel Ginczek. Der Offensivmann fällt mit einem im Training erlittenen offenen Zehenbruch sechs Wochen aus. Mögliche Kandidaten für Ginczeks Position sind Tomas Pekhart, Alexander Esswein und Josip Drmic Dazu muss Trainer Michael Wiesinger weiter auf Timo Gebhart verzichten. Die unter Woche an Grippe erkrankten Akteure wie Mike Frantz und Niklas Stark meldeten sich ebenso fit, wie auch Schäfer, der unter einer Hüftprellung litt. Mit welchem Personal auch immer, das Ziel für den Auftritt im Weserstadion gibt Wiesinger klar aus: "Was wir gegen Dortmund auf den Platz gebracht haben, müssen wir abgespeichert haben. Jetzt brauchen wir aber auch endlich mal einen Sieg."
Den Auftritt des Clubs gegen Werder hat auch Wiesingers Gegenüber registriert. Die Nürnberger sind im letzten Spiel gegen Dortmund sehr gut und kompakt aufgetreten, erklärte Robin Dutt auf werder.de. "Es kann ein zähes Spiel werden." Aleksandar Ignjovski wird Dutt dabei - neben den Rekonvaleszenten Tom Trybull und Lukas Schmitz (beide U23) - nicht helfen können, er fällt aus bis dato unbekannten Gründen erneut aus.