
80 Minuten lang zeigte Werder Bremen, wie den bisher so übermächtigen Bayern in dieser Saison beizukommen wäre. Als die Kraft schwand, nutzten die Münchner den sich bietenden Raum zum verdienten 2:0-Erfolg. An der Tabellenspitze wird es langsam einsam.
Trotzdem sollten die Bremer das Positive aus diesem Spiel mitnehmen, taktisch zeigte Werder über weite Strecken eine feine Leistung. Mit der großer Laufarbeit, der defensiven Kompaktheit und der Zweikampfstärke von Werder kamen die Bayern lange Zeit nicht klar. Die Tore erzielten Luiz Gustavo (81.) und der eingewechselte Mario Mandzukic (83.) mit einem Doppelschlag, der die Bremer Hoffnungen auf einen Punkt innerhalb kürzester Zeit zerstörte.
Pizarro wird verabschiedet und hat die erste Torchance
Die wichtigste Änderung im Spiel der Bayern bekam vor dem Anpfiff eine besondere Note, denn der ehemalige Bremer Pizarro bekam neben seinem ersten Startelf-Einsatz in der Bundesliga auch noch eine offizielle Verabschiedung der Werder-Verantwortlichen geschenkt. Mandzukic saß für Pizarro auf der Bank, neu im Spiel der Bayern waren zudem Gustavo (für Javi Martinez) sowie Toni Kroos und Thomas Müller.
Auf Bremer Seite ging Trainer Thomas Schaaf zurück zur Aufstellung aus dem letzten Heimspiel (2:2 gegen Stuttgart), für die beim Sieg in Freiburg gestarteten Lukas Schmitz und Joseph Akpala spielten wieder Theodor Gebre Selassie und der Münchner Leihspieler Nils Petersen im Sturmzentrum.
Schaaf hatte seinem Team ein kompaktes 4-1-4-1 mit auf den Weg gegeben, mit defensiver Robustheit sollte dem Angriffswirbel der Bayern begegnet werden. Das klappte in der Anfangsphase sehr gut, auch wenn die erste Halbchance des Spiels Pizarro mit einem Kopfball gehörte (6.). Was die Bremer richtig gut machten, war die konsequente Abdeckung der Außen, Eljero Elia und Marko Arnautovic verrichteten viel Defensiv- und Laufarbeit.
Petersen steht auf verlorenem Posten
Das ging aber auf Kosten der Bremer Offensivbemühungen, Petersen war auf sich allein gestellt - gegen Innenverteidiger der Marke Dante und Jerome Boateng kann sich der Stürmer, Stand heute, noch nicht durchsetzen. So entwickelte sich ein Spiel für Taktikfreunde und nicht für Spektaktel-Liebhaber. Da auch die Fehlerquote auf beiden Seiten extrem gering war und die eine, häufig so entscheidende Standardsituation - Pizarro köpfte daneben (42.) - keinen Treffer brachte, ging es mit einem verdienten Remis in die Pause.