
Nach dem Fehlstart des VfB Stuttgart in die Bundesliga-Saison hatten Fredi Bobic und Bruno Labbadia die Mannschaft in die Pflicht genommen und eine entsprechende Reaktion gefordert. Die bekamen sie - tatkräftig unterstützt vom 1. FC Nürnberg.
Denn die Clubberer leiteten die 0:2-Heimniederlage durch einen dicken Aussetzer von Marcos Antonio, mit dessen Hereinnahme Nürnberg-Coach Dieter Hecking eigentlich seine Verärgerung über die jüngsten Auftritte seiner Truppe zum Ausdruck hatte bringen wollen, selbst ein. Statt die erhoffte Stabilität in den Abwehrverbund zu bringen, ermöglichte der neue Mann Vedad Ibisevic nach nur 24 Sekunden das schnellste Saisontor.
Der Stuttgarter bedankte sich für den missratenen Rückpass des Abwehrspielers und netzte eiskalt ein. Damit nicht genug: Marcos Antonio legte in der elften Minute den nächsten kapitalen Ballverlust nach, der junge Raphael Holzhauser nahm das zweite Geschenk jedoch nicht an: Der 19-jährige Österreicher schoss am Tor vorbei. Nach nur 16 Minuten hatte Hecking genug gesehen und nahm Marcos Antonios wieder aus dem Spiel.
Nur langsam konnten die Nürnberger ihre Verunsicherung ablegen. Der neu ins Team gekommene Timo Gebhart, der gegen seinen Ex-Club hochmotiviert war, beschwor mit einem abgefälschten Schuss erste Gefahr herauf (27.). Bei einem weiteren Distanzschuss von Almog Cohen musste VfB-Keeper Sven Ulreich erstmals sein Können beweisen (33.). Schließlich vergab Tomas Pekhart noch eine aussichtsreiche Kopfballchance (45.).
Harnik macht für VfB Stuttgart den Deckel drauf
Auch Labbadia hatte beim VfB nach der 0:3-Heimpleite gegen Hoffenheim Maßnahmen ergriffen. Er brachte eine komplett neue offensive Mittelfeldreihe hinter Torjäger Ibisevic. Der junge Holzhauser spielte zentral, prüfte FCN-Torwart Raphael Schäfer auch einmal mit einem gefährlichen Distanzschuss (54.). Zur Halbzeit musste Labbadia die Abwehr umstellen, weil Ex-Nationalspieler Serdar Tasci angeschlagen raus musste. Für ihn kam der Mexikaner Maza.
Die Nürnberger suchten den Vorwärtsgang. Es mangelte aber an spielerischen Mitteln, zudem parierte der sichere Ulreich einen Freistoß von Hiroshi Kiyotake (60.). Ins Wanken geriet der VfB nie. Der eingewechselte Cacau hatte das 2:0 auf dem Fuß, aber Schäfer parierte glänzend. Besser machte es Martin Harnik (75.), der nach Vorarbeit von Ibisevic die Partie mit seinem Schuss entschied.