
Meister? Na und! Auch wenn sich Bayern München am Samstag (15.30 Uhr) beim FSV Mainz 05 einmal mehr in die Geschichtsbücher des deutschen Fußballs eintragen könnte - das große Thema ist dies beim Triple-Sieger aktuell nicht. Der deutsche Rekordmeister hat vor allem die Champions League mit dem Viertelfinale gegen Manchester United "im Fokus", wie Superstar Arjen Robben einräumt.
Trotz der Möglichkeit, sich in Mainz so früh wie noch nie die 24. Meisterschaft zu sichern, wird Trainer Pep Guardiola nur 18 Spieler mitnehmen. Der Rest des Kaders bleibt daheim. Ohnehin ist es dem Bayern-Coach "egal, wann wir den Titel holen. Wir sprechen auch nicht darüber."
Auch in Bezug auf eventuelle Feierlichkeiten gab sich der Spanier bedeckt. Dies sei nicht "mein Business". Er habe zwar schon bei Filmen die in München üblichen Bierduschen gesehen. Aber "ist das genauso?", fragte er am Freitag etwas ungläubig Mediendirektor Markus Hörwick.
Ohnehin wäre es aus Respekt gegenüber Mainz "nicht korrekt, darüber zu sprechen". Man könne ihn fragen, "wenn es passiert ist". Dann könne er auch über seine Gefühle reden", sagte Guardiola.
Tiago fehlt in Mainz
Doch egal, ob die Bayern nun in Mainz, wo sie auf den angeschlagenen Thiago verzichten müssen, oder dann am kommenden Dienstag in Berlin bei Hertha BSC alles klar machen - die große Meister-Sause mit Marienplatz und Auto-Korso wird es erst einmal nicht geben. Zu viel haben die Münchner auf ihrem Weg zur historischen Triple-Verteidigung noch vor.
"Die Spieler sind intelligent, wir haben in zwei Wochen Champions League", betonte Guardiola. Die Freude werde "nicht zu lange dauern. Wir haben jetzt jeden zweiten, dritten Tag ein Spiel", meinte Robben.
Ohnehin geht der Niederländer "nicht davon aus, dass wir es schon am Samstag schaffen. Auch in der Mannschaft herrscht dieses Gefühl vor. Ich gehe nicht davon aus, dass Dortmund und Schalke verlieren."
Robben: "Müssen das Tempo hochhalten"
Die beiden Konkurrenten müssten in Hannover bzw. gegen Braunschweig patzen, die Bayern gleichzeitig in Mainz gewinnen. Erst bei Hertha könnte sich der deutsche Rekordmeister aus eigener Kraft den Titel holen. Ein Rekord wäre es so oder so: Im vergangenen Jahr hatten die Bayern "erst" am 28. Spieltag (6. April 2013/1:0 in Frankfurt) triumphiert.
Doch auch wenn längst alles klar ist: Mit Blick auf die Königsklasse forderte Robben erneut, "dass wir das Tempo und den Rhythmus hochhalten müssen, um uns für die Champions League gut vorzubereiten".
Außerdem könnten die Münchner auch in der Liga noch einige Rekorde aufstellen - etwa, eine ganze Saison ohne Niederlage. "Wenn man ungeschlagen Meister wird, ist das ein Anreiz", sagte Toni Kroos, fügte aber auch gleich an: "Einen zweiten Titel gibt es dafür aber auch nicht." Auch für Guardiola "ist das persönlich nicht so wichtig. Wichtig ist, dass wir uns so gut wie möglich auf die Champions League vorbereiten."