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Seit 1994 galt die alte Regelung in der NFL, 2009 durften Teams nicht mehr als 128 Millionen US Dollar, aber auch nicht weniger als 112 Millionen US-Dollar ausgeben. Zuwiderhandlungen konnten mit einer Strafe bis zu 5 Millionen US-Dollar, Aufhebung des geschlossenen Vertrages - ähnlich wie im Falle Kovalchuk - oder dem Entziehen von Draftpicks bestraft werden. Mittlerweile gehört es zur Kunst eines guten General Managers, seinen Stars mehr zu zahlen als eigentlich erlaubt, ohne gegen die Regeln zu verstoßen.
Das klingt etwas widersprüchlich, kann aber einfach durch den Signing Bonus, das Handgeld, erreicht werden. Der Bonus wird nämlich nicht nur in ein Jahr, sondern in die gesamte Vertragslaufzeit mit einberechnet. So würden zehn Millionen Dollar bei einer Vertragslaufzeit von fünf Jahren lediglich mit zwei Millionen zu Buche schlagen. Dazu wird meist in den ersten Jahren ein geringes Gehalt genommen, das zum Ende des Kontraktes explodiert. Nur werden diese meist zweistelligen Millionensummen gar nicht ausgezahlt, da der Spieler seinen Vertrag entweder verlängert, dieser dann mit ähnlich niedrigen Zahlen versehen wird und der Spieler erneut das Handgeld einstreichen kann.
So sind alle glücklich: Der Spieler erhält einen Batzen Geld am Anfang, die Salary Cap wird eingehalten und das Team kann weitere Stars mit ähnlichem Geld locken. Es ist in etwa so, wie böse Zungen einigen Sportarten, die per se des Dopings verdächtigt werden, unterstellen: Alle machen es und deswegen bleibt die Chancengleichheit gewahrt.
Die etwas andere Salary Cap
In der NBA und der MLB gibt es die sogenannte Hard Cap, wie sie NHL und NFL praktizieren, nicht, zumindest in der NBA existiert aber eine Salary Cap. Allerdings leben die Teams hier von Ausnahmen. So sorgt unter anderem die sogenannte Larry-Bird-Rule dafür, dass die bereits in der Mannschaft spielenden Akteure nicht mit einberechnet werden. Um explodierenden Gehältern entgegenzuwirken, wurde allerdings eine individuelle Obergrenze eingeführt, die zum Beispiel für einen Spieler in den ersten fünf Jahren 25 Prozent der Salary Cap nicht überschreiten darf.
Trotz der Ausnahmen versucht die Liga, Teams von der übermäßigen Geldausgabe abzuhalten. So müssen die Big Spender für jeden Cent über einer nach einer Formel festgelegten Toleranzgrenze eine Luxussteuer zahlen, die unter den kleineren Teams verteilt wird - Cent um Cent.
Nur die Luxussteuer gibt es in der MLB. Dort scheint es besonders die New York Yankees, die laut CBS in diesem Jahr 206 Millionen US Dollar für Gehälter ausgaben, wenig zu stören, dass sie Jahr um Jahr Geld an die Liga zahlen, das unter anderem für Baseball-"Entwicklungshilfe" verwendet wird. Die Yankees waren in dieser Saison aber auch das einzige Team, das diese Steuer zahlen musste.