
Zwei Sieger des letzten Spieltags treffen in Mainz aufeinander. Die 05er haben gar beide Saisonspiele gewonnen und widerlegten einmal mehr die Skeptiker unter den Experten. Der VfL Wolfsburg setzt auf Luiz Gustavo und hofft auf die ersten Auswärtspunkte.
Die Abgänge einiger Eckpfeiler ließen Zweifel über das Leistungsvermögen beim FSV Mainz 05 aufkommen. Mit Adam Szalai hatten die Mainzer ihren besten Stürmer für gutes Geld verkauft und stattdessen den in Stuttgart glücklosen Shinji Okazaki verpflichtet.
Der Japaner schlug bei den 05ern genauso ein wie die anderen Neuzugänge Johannes Geis, Joo-Ho Park und Christoph Moritz, die in Freiburg ihren Anteil am zweiten Saisonsieg hatten.
Tuchel nach geglücktem Mainzer Start erleichtert
Nach Erfolgen über Stuttgart (3:2) und Freiburg (2:1) atmete Thomas Tuchel auf: "Wir sind alle sehr erleichtert." Vor der Begegnung mit dem VfL Wolfsburg am Samstag (ab 15:30 Uhr im Live-Ticker Bundesliga) ist besonders Nicolai Müller in aller Munde.
Mit drei Treffern drängte der 25-Jährige unaufhaltsam in das Rampenlicht. Für den Trainer keine Überraschung, er habe sich dies mit Fleiß und Bodenständigkeit erarbeitet: "Er spielt nicht über einem Niveau, was er nicht halten könnte. Inzwischen ist das einfach sein Standard."
Müller machte Adam Szalai in wenigen Wochen vergessen. Darüber hinaus erfreut sich Mainz der Rückkehr von Elkin Soto und Maxim Chupo-Moting. Und das schürt wiederum den Konkurrenzkampf. Es ist möglich, dass Sebastian Polter gegen seinen ehemaligen Club wieder in der Sturmmitte statt Christoph Moritz ran darf. Es wäre die offensivere Variante.
Mit dieser Situation müsse man "sorgfältig umgehen", betonte Tuchel auf der Klub-Homepage. Soziale Kompetenz sei für den Erfolg im Mannschaftssport zwar unabdingbar, allerdings in Maßen.
"Eine gesunde Unzufriedenheit muss das erzeugen, aber man muss auch Rückgrat und Selbstvertrauen entwickeln, um die Ruhe zu bewahren", appellierte er. Mainz scheint derzeit kaum zu erschüttern.
Gustavo: Wolfsburgs neuer Boss
Beim nächsten Gegner herrscht ebenfalls Aufbruchstimmung. Nicht zuletzt dank Neuzugang Luiz Gustavo. Der Brasilianer empfahl sich sogleich gegen Schalke und kontrollierte seinen Arbeitsbereich - das Mittelfeld. Nach der Auftaktpleite in Hannover wurde Schalke mit 4:0 aus dem Stadion geschickt. Manager Klaus Allofs durfte sich auf die eigene Schulter klopfen, sein Einkauf hatte von der ersten bis letzten Minute überzeugt.
Gustavo hat jedenfalls Großes vor: "Langfristig ist das Ziel, konstant in der Champions League zu spielen." Zunächst soll der positive Trend in Mainz prolongiert werden.
Verzichten muss man dabei auf Bas Dost: Der Angreifer laboriert an einer Zerrung des Syndesmosebandes: "Solange die Verletzung nicht zu 100 Prozent auskuriert ist, macht es keinen Sinn", sagte Dieter Hecking.
Timm Klose, nach seiner Sperre wieder spielberechtigt, erwartet jedenfalls einen heißen Tanz: "Es wird ein super Spiel vor ausverkaufter Hütte", erklärt der Verteidiger. "Sie werden - auch mit ihren Fans im Rücken - in der Anfangsphase höllischen Druck machen."
Wolfsburg mit Klose oder Knoche?
Spannend ist die Frage, ob Trainer Dieter Hecking Timm Klose die Position in der Innenverteidigung neben Abwehrchef Naldo wieder anvertraut oder auf den Torschützen gegen Schalke, Robin Knoche, setzt. Für beide Alternativen gibt es gute Argumente.
Statistisch betrachtet dürfen sich Wölfe berechtigte Hoffnungen auf einen Erfolg machen. In sieben Duellen auf rheinischem Boden verließ man nur einmal als Verlierer den Rasen.