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Altenburg: Wir haben wirklich darauf gedrungen. Es war schon vereinbart, es gab sogar schon einen Termin. Das war für den Tag (31. Oktober) vorgesehen, als Patrik dann seinen Rücktritt erklärt hat.
In der Öffentlichkeit steht Kohlschreiber nun als Königsmörder da.
Altenburg: Das war er aber nicht - ganz klar.
Trotzdem ist sein Image miserabel. Kann er von einem neuen Kapitän wieder nominiert und von den Fans als Nummer eins akzeptiert werden?
Altenburg: Absolut. Der neue Kapitän muss die Fachkompetenz haben, die Gesamtaufgabe, also Davis-Cup-Team und Nachwuchsförderung, optimal auszufüllen. Dazu muss er das Team einen und bei den Spielern Akzeptanz haben. Er braucht ein starkes Rückgrat.
Für das Amt werden vier Namen gehandelt: Rainer Schüttler, Alexander Waske, Michael Kohlmann und Carsten Arriens. Wer wird's?
Altenburg: Mit diesen Namen liegen Sie schon mal nicht ganz falsch. Es ist erfreulich, dass wir mehrere Kandidaten haben, die unserem Anforderungsprofil entsprechen. Das sind gute und kompetente Leute. Ich freue mich, dass es trotz allem für dieses Amt ein reges und qualifiziertes Interesse gibt. Wir werden zeitnah eine Entscheidung fällen, die hoffentlich das Beste fürs deutsche Tennis ist.
Also einer der Vier wird es. Ist auch eine Teamlösung denkbar?
Altenburg: Wir werden sicher wieder die Position des Co-Trainers haben wie es Michael Kohlmann auch schon war. Aber klar ist: Wir brauchen eine Persönlichkeit, die verantwortlich ist und das Sagen hat.
Aber möchten Sie nicht verraten, wer Ihr Favorit ist?
Altenburg: Nein, das möchte ich nicht. Ich habe vor jedem Kandidaten absoluten Respekt.
Nicht allzu respektvoll war zuletzt der Umgang vieler Kritiker mit Ihnen und Ihrer Amtsführung. Sie sprachen eingangs von Ihrer Vision für die Zukunft des DTB. Wo stehen Sie da heute?
Altenburg: Wenn man mit einer Vision antritt, ist man optimistisch und begeistert. Heute müssen wir feststellen, dass es ein langer Weg ist und dass er steiniger ist, als wir uns das vorgestellt haben.
Was meinen Sie damit?
Altenburg: Strukturen, Verträge, Beziehungen, vieles von dem, was wir vorgefunden haben, muss erneuert oder gar erst geschaffen werden. Ein Beispiel: Wir leben im Jahr 2012 und haben kein Tennis-Portal. Dass es kein Spaziergang wird, war klar. Was ich mir aber wünsche, ist Fairness und konstruktive Kritik. Denn wir merken auch, dass nicht alle zu hundert Prozent bei diesem Weg mitziehen.