
Die Luft für Huub Stevens als Trainer des Tabellen-Schlusslichts VfB Stuttgart wird immer dünner. Die Schwaben kamen auch im Duell der beiden bis dato schlechtesten Rückrundenteams bei Hannover 96 nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus und warten weiter auf ihren ersten Sieg des Jahres. Zwar brachte Kapitän Christian Gentner den VfB in Führung (52.), doch Hannover glich durch Lars Stindl (70.) noch aus. VfB-Stürmer Martin Harnik (Rote Karte) und Stindl (Gelb-Rote Karte) wurden in der Schlussphase nach einer Rangelei des Feldes verwiesen.
Seit der Rückkehr von Stevens auf die VfB-Trainerbank am 25. November holten die Stuttgarter in elf Partien gerade einmal zehn Punkte (zwei Siege, vier Unentschieden) und treten im Kampf gegen den Abstieg auf der Stelle.
Doch auch bei Hannover sorgte das 1:1 für lange Gesichter. Die Mannschaft von Trainer Tayfun Korkut wartet in diesem Jahr ebenfalls noch auf einen Dreier und blieb zuletzt sieben Spiele ohne Sieg.
VfB beginnt engagiert
"Das ist nicht mein erstes Spiel in der Bundesliga, ich weiß, was auf mich zukommt und verstehe die Automatismen", sagte Stevens vor der für ihn richtungsweisenden Partie. VfB-Sportvorstand Robin Dutt hatte ein klares Bekenntnis zu seinem Trainer unter der Woche vermieden.
Ungeachtet der Gerüchte um eine bevorstehende Ablösung des Niederländers präsentierten sich die Schwaben in der niedersächsischen Landeshauptstadt von Beginn an engagiert. Mit einem hohen Laufpensum und aggressiver Zweikampfführung versuchte der VfB, seine spielerischen Mängel wettzumachen, und erkämpfte sich im Spiel zweier merklich verunsicherter Teams ein leichtes Übergewicht.
Werner und Gentner vergeben
Doch auch in Hannover wurde das größte Manko der Stuttgarter, die zuletzt in sechs Partien keinen Treffer aus dem Spiel heraus erzielt hatten, zunächst deutlich sichtbar: die mangelnde Torgefahr. Die einzigen VfB-Möglichkeiten der ersten Häfte vergaben Timo Werner per Kopf (15.) und Gentner, der den 96-Kasten mit seinem abgefälschten Schuss um Zentimeter verfehlte.
Auch Hannover wusste vor 40.200 Zuschauern in der heimischen Arena zunächst nicht zu überzeugen, hatte dank kapitaler Schnitzer der Gäste aber die größeren Chancen. Zunächst lupfte Joselu das Leder nach einem Ballverlust von Georg Niedermeier leichtfertig über das Tor (21.), danach scheiterte der 96-Angreifer nach einem Fehlpass von Serey Dié freistehend an VfB-Keeper Sven Ulreich.
Auch im zweiten Abschnitt gab es zunächst wenig spielerische Highlights. Fast symptomatisch fiel der Treffer durch Gentner, der Ron-Robert Zieler mit seinem Linksschuss aus kurzer Distanz keine Chance ließ.