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Er holte vor der Saison 1971/72 die gerade einmal 18-Jährigen Uli Hoeneß und Paul Breitner, die er aus seiner Zeit als Junioren-Nationaltrainer kannte, zu den Bayern und formte so endgültig das Team, das Europa über drei Jahre beherrschen sollte. Lattek als begabter Taktiker und Psychologe schaffte es, die Ansammlung der Stars zu einer Einheit zusammenzuschweißen.
Tormaschine FC Bayern München
1972 wurden die Bayern erneut Meister und hatten dabei sagenhafte 101 Tore geschossen - 40 davon alleine Gerd Müller. Zudem wurde Borussia Dortmund mit 11:1 vom Platz gefegt. Mit dem ersten Spiel im neuen Olympiastadion wurde der Titel unter Dach und Fach gebracht, mit einem 5:1-Sieg über den Tabellenzweiten Schalke 04. Die Bayern ließen 1973 und 1974 deutsche Meistertitel folgen und was dann kam, war die Dominanz in Europa.
Doch nicht nur der Weg zum ersten Titel im Landesmeister-Cup sollte holprig sein. Die erste Runde überstand der FC Bayern gegen den schwedischen Meister Åtvidabergs FF nur mit viel Glück im Elfmeterschießen. Eine Runde später ging es gegen Dynamo Dresden, das in München bereits mit 3:2 führte, doch die Bayern konnten das Spiel noch drehen und 4:3 gewinnen.
Das Rückspiel in Dresden endete 3:3. Das Viertelfinale gegen ZSKA Sofia und das Halbfinale gegen Újpest Budapest waren dann relativ klare Angelenheiten für den deutschen Meister und im Finale von Brüssel hieß der Gegner schließlich Atlético Madrid.
Schwarzenbeck 'schießt einfach'
Nach schwachen 90 Minuten waren keine Tore gefallen, doch Luis Aragonés brachte Atlético sechs Minuten vor Ende der Verlängerung in Führung und den Bayern lief die Zeit davon. Schiedsrichter Vital Loraux nahm die Pfeife in den Mund als Georg "Katsche" Schwarzenbeck am Ball war, aber keine Anspielstation fand.