
Auch Karl-Heinz Rummenigge war von dem Auftritt des FC Bayern München und dem 4:0 gegen den FC Barcenola in der Champions League überrascht. In Euphorie wollte er jedoch ebensowenig wie die Mannschaft ausbrechen, um die Konzentration hoch zu halten.
"Herr Rummenigge, darf man schon zum Final-Einzug gratulieren?"
Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsvorsitzender Bayern München): "Gratulieren dürfen Sie nicht, weil wir noch ein Rückspiel haben. Es wäre auch arrogant, wenn wir uns jetzt schon gratulieren lassen würden. Was mir gefällt: Es gab keine Euphorie in der Kabine, es gab wieder nur Wasser und keinen Champagner. Wir gehen mit einem Schuss Demut ins Rückspiel, obwohl wir wissen, dass wir uns beste Voraussetzungen geschaffen haben."
"Wie bewerten Sie diese Leistung?"
Rummenigge: "Ich habe es genossen. Keiner hat im Ansatz damit gerechnet, dass Bayern München gegen die beste Mannschaft der Welt 4:0 gewinnt. Das war eine unglaubliche Leistung in der Defensive wie in der Offensive. Das Kollektiv hat funktioniert, wie man sich das in den kühnsten Träumen nur ausmalt. Wir werden jetzt nicht arrogant ausflippen, sondern ganz ruhig unseren Weg weitergehen."
Frage: "Was kann den FC Bayern jetzt noch aufhalten?"
Rummenigge: "Wenn wir nicht konzentriert spielen. Aber wir werden weiter konzentriert bleiben. Deshalb bin ich auch optimistisch."
"Vor der Partie wurde der Transfer von Mario Götze zu den Bayern publik. War der Zeitpunkt nicht sehr unglücklich?"
Rummenigge: "Da kann ich dem Journalisten, der das herausgefunden hat, nur gratulieren. Wir hätten das frühestens am Donnerstag nach den Spielen der beiden deutschen Mannschaften bekannt gegeben. Aber so ist es halt."
"Was erhoffen Sie sich von ihm?"
Rummenigge: "Es ist ein Spieler, den wir jetzt seit langer Zeit beobachten. Das ist einer der besten deutschen Spieler. Und es ist ja bekannt, dass Bayern München gerne mit deutschen Nationalspieler arbeitet. Da passt Mario Götze wunderbar rein."
"Momentan wird der FC Bayern durch die Affäre um Präsident Uli Hoeneß belastet. Wie stehen Sie dazu?"
Rummenigge: "Grundsätzlich muss ich sagen: Uli Hoeneß ist ein langjähriger Freund von mir. Ich glaube sagen zu können, dass ich mir einen FC Bayern ohne Uli Hoeneß nicht vorstellen kann, nicht vorstellen werde und auch nicht will. Ich glaube es ist wichtig, dass man in schwierigen Situationen zu seinem Freund steht."
"Wie sicher waren Sie, dass die Mannschaft die entstandene Unruhe wegsteckt?"
Rummenigge: "Ich hatte überhaupt keine Angst um die Mannschaft. Die Mannschaft beeindruckt das nicht. Das hat sie weder am Samstag beeindruckt - da war das ja auch schon bekannt -, und auch gegen Barcelona nicht. Wir haben eine ganz stabile Mannschaft und einen Trainer, der das ganz fantastisch macht. Das berührt diese Mannschaft gar nicht.