
Fußball ist nur eine der vielen Facetten der Afrika Meisterschaft 2013 in Südafrika. Eine andere, etwas dunklere, ist die der Schwarzen Magie, des Aberglaubens und der Hexerei. sportal.de-Mitarbeiter Mario Balda sah die Juju-Meister bei der Arbeit.
Eines steht bei der diesjährigen Auflage des Afrika Cups jetzt schon fest, mit sieben von acht Viertelfinalisten und allen Halbfinalisten wird dieses Turnier als totaler Triumph für die westafrikanischen Länder in die Geschichtsbücher eingehen. Und somit hat auch die in diesen Ländern immer noch höchst beliebte Hexerei durch die Juju-Meister wieder einmal Hochkonjunktur.
Ausgerechnet Ghana, Nigeria und Mali sind hierin besonders führend und so dürften sich die örtlichen Juju-Größen natürlich auch die erfolgreich absolvierten Vorrunden- und Viertelfinalspiele auf die eigenen Fahnen schreiben. Ich hatte bereits 2008 in Ghana ausführlich Gelegenheit, diese Praktiken mitzuerleben.
Urin eines schwangeren Pferdes
Gleich beim Eröffnungsspiel traf seinerzeit Gastgeber Ghana auf Guinea, ein Gegner, der weniger wegen seiner Spielstärke, denn seiner Juju-Fähigkeiten gefürchtet wurde. Dagegen hatten die Hexenmeister in Ghana freilich einen Gegenplan entwickelt. Vergleichsweise harmlos noch die Empfehlung einer Szenegröße, dass die Black Stars in Weiß spielen müssten, um das Duell zu gewinnen.
Das Stadion wurde die ganze Nacht von Mitarbeitern eines weiteren Juju-Spezialisten mit Hilfe von Amuletten bewacht, die übrigens ihre gesamte Wirkung für immer verlieren, wenn sie von einer Frau berührt werden. Trotz der Amulette gelang es aber nach Aussage der Wächter der Konkurrenz aus Guinea unsichtbare Zwerge ins Stadion zu schmuggeln, die in den Strafräumen auch ebenso unsichtbare Dinge vergraben konnten.
Nun war guter Rat teuer (was wohl auch wörtlich zu verstehen ist), aber er kam. Der Großmeister verlangte allerdings nach dem Morgenurin eines schwangeren Pferdes, mit dem der Frühstücksraum der gegnerischen Mannschaft ein wenig besprüht werden sollte, ebenso wie die betreffenden Stücke des Rasens im Stadion. Dergleichen war in Accra an einem Sonntagmorgen tatsächlich zu organisieren und so gewannen die in Weiß spielenden Ghanaer letztlich das Spiel mit 2:1.
"Das Fleisch ist der Suppe macht diese noch schmackhafter"
Nun wollte ich es aber genau wissen und bat gemeinsam mit einem holländischen Journalistenkollegen bei den Helfern des erwähnten Juju-Meisters um Vorsprache. Diese Helfer lassen sich ganz leicht erkennen, sie tragen alle brandneue und garantiert nicht gefälschte Trikots des Olympique Marseille-Spielers Andre Ayew.