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Datum: 06. Februar 2013, 12:16 Uhr
Format: Artikel
Quelle: sportal.de
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Juju, Magie und Hexerei - die andere Seite des Afrika-Cup

Zauberer
Zauberei, Voodoo und Juju gehören zum Afrika-Cup

Fußball ist nur eine der vielen Facetten der Afrika Meisterschaft 2013 in Südafrika. Eine andere, etwas dunklere, ist die der Schwarzen Magie, des Aberglaubens und der Hexerei. sportal.de-Mitarbeiter Mario Balda sah die Juju-Meister bei der Arbeit.

Eines steht bei der diesjährigen Auflage des Afrika Cups jetzt schon fest, mit sieben von acht Viertelfinalisten und allen Halbfinalisten wird dieses Turnier als totaler Triumph für die westafrikanischen Länder in die Geschichtsbücher eingehen. Und somit hat auch die in diesen Ländern immer noch höchst beliebte Hexerei durch die Juju-Meister wieder einmal Hochkonjunktur.

Ausgerechnet Ghana, Nigeria und Mali sind hierin besonders führend und so dürften sich die örtlichen Juju-Größen natürlich auch die erfolgreich absolvierten Vorrunden- und Viertelfinalspiele auf die eigenen Fahnen schreiben. Ich hatte bereits 2008 in Ghana ausführlich Gelegenheit, diese Praktiken mitzuerleben.

Urin eines schwangeren Pferdes

Gleich beim Eröffnungsspiel traf seinerzeit Gastgeber Ghana auf Guinea, ein Gegner, der weniger wegen seiner Spielstärke, denn seiner Juju-Fähigkeiten gefürchtet wurde. Dagegen hatten die Hexenmeister in Ghana freilich einen Gegenplan entwickelt. Vergleichsweise harmlos noch die Empfehlung einer Szenegröße, dass die Black Stars in Weiß spielen müssten, um das Duell zu gewinnen.

Das Stadion wurde die ganze Nacht von Mitarbeitern eines weiteren Juju-Spezialisten mit Hilfe von Amuletten bewacht, die übrigens ihre gesamte Wirkung für immer verlieren, wenn sie von einer Frau berührt werden. Trotz der Amulette gelang es aber nach Aussage der Wächter der Konkurrenz aus Guinea unsichtbare Zwerge ins Stadion zu schmuggeln, die in den Strafräumen auch ebenso unsichtbare Dinge vergraben konnten.

Nun war guter Rat teuer (was wohl auch wörtlich zu verstehen ist), aber er kam. Der Großmeister verlangte allerdings nach dem Morgenurin eines schwangeren Pferdes, mit dem der Frühstücksraum der gegnerischen Mannschaft ein wenig besprüht werden sollte, ebenso wie die betreffenden Stücke des Rasens im Stadion. Dergleichen war in Accra an einem Sonntagmorgen tatsächlich zu organisieren und so gewannen die in Weiß spielenden Ghanaer letztlich das Spiel mit 2:1.

"Das Fleisch ist der Suppe macht diese noch schmackhafter"

Nun wollte ich es aber genau wissen und bat gemeinsam mit einem holländischen Journalistenkollegen bei den Helfern des erwähnten Juju-Meisters um Vorsprache. Diese Helfer lassen sich ganz leicht erkennen, sie tragen alle brandneue und garantiert nicht gefälschte Trikots des Olympique Marseille-Spielers Andre Ayew.

Den "Chef“ hatten wir uns freilich ganz anders vorgestellt. Er residierte nämlich nicht in einem für einflussreiche Hokuspokus-Spezialisten weltweit üblichen luxuriösen Residenz, sondern in einem Armenviertel Accras in einem Raum ohne Möbel, nur mit einem Gebetsteppich und reichlich arabischer Literatur. Denn es handelte sich verblüffenderweise um einen muslimischen Geistlichen!

Das warf natürlich gleich die Frage auf, wie passt das denn zusammen, Islam und Juju? Darauf gab es eine klassische pragmatische Antwort, wie man sie in der arabischen Welt kaum bekommen würde. Der Islam sei eine wohlschmeckende Suppe, aber Juju sei das Fleisch, das diese Suppe noch schmackhafter mache als sie ohnehin schon ist“. Und außerdem würde man Freitag in der Moschee grundsätzlich Allah um Vergebung bitten, was die Juju-Aktivitäten während der Woche angeht.

Brasilien führend im Juju

Irgendwie nachvollziehbar, aber warum gewinnen die Westafrikaner dann nie eine Weltmeisterschaft, obwohl sie Juju-technisch so führend sind. Diese Frage stieß beim Meister auf völliges Unverständnis. Schließlich sei gerade Brasilien in dieser Disziplin führend, dass man in Ghana und Co. trotz guter Juju-Leute (noch) nicht an die Masse der dortigen Profischamanen herankomme. Und was ist mit den Europäern? Na, da sei es ja völlig klar, dass ein Land wie Deutschland, dass die beste Ingenieure sein eigen nennt, natürlich auch im Juju-Bereich hochqualifiziertes Personal besitzt, noch dazu mit weit besseren Arbeitsbedingungen als die Pendants in Ghana.

Keine Fragen mehr offen, nur noch die, wie das alles bei den vielen europäisch geprägten Legionären noch wirken kann? Diese sehen das ganze sehr locker, auch wenn sie in Europa aufgewachsen sind und mit diesen Praktiken eigentlich nicht in Berührung kamen. Juju stärkt den Zusammenhalt im Team und den Mannschaftsgeist, daher macht man das gerne mit. In diesem Sinne sind wir gespannt, wer sich heute in diese westafrikanischen Duellen durchsetzt und welche spirituellen Hintermänner sich in Ghana, Mali, Nigeria oder Burkina Faso als Väter des Erfolges feiern lassen dürfen. Und Deutschland sollte hinsichtlich der Ambitionen in Brasilien 2014 deutlich mehr in den Nachwuchs investieren, nicht nur bei Fußballspielern und Ingenieuren.