
Das Signal ist deutlich: Borussia Dortmund kann es sich leisten, Marco Reus auf die Bank zu setzen, um Leverkusen trotzdem chancenlos nach Hause zu schicken. Der BVB zeigte das beste Spiel der Saison und macht sich auf die Verfolgung von Tabellenführer FC Bayern.
Die Borussia siegte verdient mit 3:0 und blieb damit erstmals ohne Gegentor. Da die Bayern gleichzeitig ihr Heimspiel gegen Mainz 05 mit 3:1 gewannen, beträgt der Rückstand in der Tabelle immer noch zwei Zähler, aber vieles spricht für den prognostizierten Zweikampf. Es war das 31. ungeschlagene Spiel des BVB in Folge, am 8. Spieltag gegen den FC Schalke kann der ewige Bundesliga-Rekord des HSV fallen.
Die Tore erzielten Mats Hummels (29.), Kuba Blaszczykowski (39.) und mit seinem ersten Saisontor Robert Lewandowski (78.). "Das war der Fußball, den wir spielen wollen und den wir spielen müssen, wenn wir erfolgreich sein wollen", sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp nach dem Spiel.
BVB: Reus nur als Joker, Schmelzer gibt Vollgas
Für den BVB beginnt die Saison laut Klopp erst jetzt, nach drei Länderspielen und zwei Bundesliga-Partien, mit der Fülle an englischen Wochen. Am Dienstag geht es in der Champions League gegen Ajax Amsterdam los. In den Köpfen der Spieler soll das natürlich keine Rolle spielen, aber Klopp selbst gab mit dem Bankplatz für Neuzugang Reus das Motto aus: Mit dieser Tiefe im Kader kann rotiert werden.
Reus hatte sich im Länderspiel gegen Österreich zwar eine Mittelfußprellung zugezogen, der Fußballer des Jahres hatte sich aber fit gemeldet und musste trotzdem weichen - sein Joker-Tag begann erst in der 61. Minute. Zu Beginn rückte für ihn Kumpel Mario Götze in die Startelf, Kevin Großkreutz verdrängte zudem Ivan Perisic. Selbstverständlich begann beim BVB auch Linksverteidiger Marcel Schmelzer, der extrem schwierige Tage hinter sich hatte.
Und als ob Schmelzer seine zahlreicher gewordenen Kritiker verstummen lassen wollte, war er einer der Aktivposten der Anfangsviertelstunde, in der die Gastgeber Leverkusen beherrschten, aber eben kein Tor erzielten. Schmelzer scheiterte an Bayer-Keeper Bernd Leno (3.), legte für die vorbeirauschenden Robert Lewandowski und Jakub Blaszczykowski auf (8.) und schloss zu überhastet ein zweites Mal ab (15.).
Mats Hummels: Erst aus dem Spiel, dann ins Tor
Bayer wiederum wurde beim Meister vom Trainergespann Sascha Lewandowski und Sami Hyypiä mit einer sehr kompakten Elf auf den Rasen geschickt. Für den angeschlagenen Simon Rolfes begann Rückkehrer Jens Hegeler, mit Stürmer Stefan Kießling, André Schürrle und Gonzalo Castro standen deshalb nur zweieinhalb offensiv orientierte Spieler auf dem Platz.
Leverkusen ließ deshalb Ball und Gegner kommen und verfolgte konsequent eine Kontertaktik, die Kießling in der 13. Minute erstmals hätte nutzen können. Doch nach der Schmelzer-Viertelstunde hatte sich Bayer besser auf die Dominanz der Borussen eingestellt, die Dortmunder taten sich schwer, in den gegnerischen Strafraum zu kommen. Mitte der ersten Halbzeit war Neven Subotic der Spieler mit den meisten Ballkontakten, wie Nürnberg nahm Bayer Mats Hummels als aufbauenden Innenverteidiger aus dem Spiel.