
Sieben Punkte forderte HSV-Trainer Thorsten Fink aus drei Spielen, fast hätte ihm Debütant Paul Scharner einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Innenverteidiger sah früh Gelb-Rot, trotzdem hielten die Hamburger das 0:0 - Finks Rechnung kann noch aufgehen.
24.000 Zuschauer im ausverkauften Freiburger Stadion sahen eine von beiden Teams leidenschaftlich geführte Partie. Der HSV verpasste seinen fünften Saisonsieg, der SC wartet nun seit drei Spielen auf einen Dreier in der Bundesliga - war dem Sieg am Ende aber deutlich näher. Die Kontrahenten bleiben damit im Mittelfeld der Tabelle.
Fink bringt Rudnevs für Rincon
Nach der Lektion gegen den FC Bayern München (0:3) vor einer Woche nahm Fink zwei Änderungen vor. Der österreichische Innenverteidiger Scharner feierte nach einem Innenbandriss im rechten Knie für den grippekranken Michael Mancienne sein Bundesliga-Startelfdebüt. Zudem rückte der am Ende wirkungslose Stürmer Artjoms Rudnevs in die Spitze und ersetzte Sechser Tomas Rincon. Dadurch durfte Rafael van der Vaart wieder hinter den Angreifern spielen.
Freiburgs Coach Christian Streich nahm nach dem 1:1 bei Borussia Mönchengladbach keinen Wechsel in seiner Anfangsformation vor, schließlich hatte der SC dort nur knapp einen Sieg verpasst.
«Wir wollen uns weiter oben festsetzen», hatte Fink vor der Partie gefordert. Und im Duell der geografisch am weitesten auseinanderliegenden Bundesligisten (rund 640 Kilometer Luftlinie) lieferten sich der SC Freiburg und der Hamburger SV einen offenen Schlagabtausch. Maximilian Beister (13.) verpasste nach einem verunglückten Querpass von SC-Verteidiger Pavel Krmas die Führung.
Adler in der Luft nicht fehlerfrei
Der HSV zeigte sich im Spielaufbau gegen die in der Deckung oft unkonzentrierten Breisgauer aber zunächst zielstrebiger und bissiger. Vor allem die Eröffnung über Kapitän Heiko Westermann und Regisseur van der Vaart klappte bestens. Dennoch ergaben sich bei heftigem Dauerregen auch SC-Chancen.
Daran war auch René Adler nicht unbeteiligt, der im Luftkampf nicht immer überzeugte. Dennoch bot der Schlussmann der Hanseaten unter den Augen von DFB-Trainerausbilder Frank Wormuth vier Tage vor seinem möglichen Comeback in der deutschen Nationalmannschaft eine solide Vorstellung.
Einen Bärendienst erwies Scharner seinem Team, als er wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot vom Platz musste. Doch auch nach dem Wechsel blieb das Nord-Süd-Duell leidenschaftlich, wenngleich den Gästen die Kräfte immer mehr schwanden. Kruse (82.) zwang Adler mit einem Fernschuss zu einer Parade. Der eingewechselte Jan Rosenthal (86.) traf nur den rechten Pfosten.